Der wohlhabende Industrielle Christian Bauman findet die junge Barbara bewusstlos am Strand und verguckt sich schnell in die attraktive Blondine. Bei einem noch am selben Abend angedachten Techtelmechtel in einem Hotel wird Christian im Badezimmer von einem Fremden mit einer Pistole überrascht, der es wohl auf die Turteltauben abgesehen hat... und den er im darauf folgenden Handgemenge mit dessen eigener Waffe erschießt. Als die Leiche des Angreifers kurz darauf jedoch spurlos verschwindet, macht Barbara den Vorschlag, in dem vermeintlich leerstehenden Haus einer Freundin Unterschlupf zu suchen. Dort taucht jedoch kurz darauf das mysterlöse Paar Malcolm und Clothilde auf, die behaupten, Christian zu kennen, an die er sich jedoch nicht mehr erinnern kann. Nach einigen weiteren, unerklärlichen Vorkommnissen scheint es so, als hätte es jemand darauf abgesehen, Christian in den Wahnsinn zu treiben... und plötzlich steht auch der vermeintliche Tote aus dem Hotel wieder auf der Matte... "Spasmo" ist ein seinem Titel gemäß mehr als nur ein wenig verkrampftes Italo-Thrillerchen, welches mit einer derart übertrieben komplizierten Handlung um die Ecke kommt, dass man als Zuschauer schnell die Bemühungen einstellt, durch das präsentierte Giallo-Larifari durchzusteigen. Vom guten alten Intrigen-Spiel bis hin zum banalen Psychopathen-Gehabe reichen da die Versatzstücke, die hier in einer Geschichte verbraten werden, die sich zugegeben noch einigermaßen genre-gerecht anlässt, wobei Umberto Lenzi - den ich im Gegensatz zu so manch anderem Rezensenten allerdings auch abseits seiner läppischen Horrorfilmchen und späteren Kannibalen- und Zombie-Streifen nie für eine große Regie-Leuchte gehalten habe - wohl einfach nicht der richtige Mann dafür zu sein scheint, um mit den verwurschtelten Elementen auch sinnvoll herumzujonglieren. Ziemlich langweilig ist das Ganze darum auch geworden, zumal Lenzi hier fast gänzlich auf blutige Schauwerte verzichtet und sich wie zuvor schon in seinem ähnlich wirren "Das Rätsel des Silbernen Halbmonds" auch nicht wirklich um logische Zusammenhänge und Plot-Details schert, weswegen sich das Mitdenken für den Zuschauer hier echt nicht lohnt. Einige Hitchcock'sche Anleihen versanden da ebenso schnell wie sie gerade eben noch aus den wesentlich besseren Vorbildern geklau... ähem, "entliehen" wurden und selbst die typische Sex-und-Gewalt-Masche wird hier nur ganz, ganz zaghaft bedient und auch nicht zielführend zu Ende gedacht. Die durchaus stimmungsvolle Fotografie sowie der ziemlich aufdringliche Ennio Morricone-Score (zugegeben: keiner seiner besten) müssen es also da rausreißen, wo Drehbuch und Inszenierung es einfach nicht gebacken kriegen, was ziemlich oft der Fall ist. Und die Auflösung zum Schluss ist mal echt... na ja, sagen wir so, allemal bizarr, aber das gruselig gemeinte Spiel mit den Schaufensterpuppen wurde da ein paar Jahre später in "Maniac" doch sehr viel erinnerungswürdiger zelebriert. Fazit: Dann doch lieber ab in den Dschungel zu den Kannibalen...
4/10