Der wohlbetuchte Christian lernt die hübsche Barbara kennen. Barbara verführt Christian und beide gehen in ein Motel, um ein bisschen rum zu machen. Als Christian im Bad ist, dringt ein Unbekannter durchs Fenster ein, den Christian überwältigt und im Gerangel erschießt. Barbara und Christian flüchten, doch für Christian scheint es nirgends sicher zu sein. Überall lauern ominöse Gestalten, die ihm ans Leder wollen. Spielt auch Barbara ein falsches Spiel mit ihm?
SPASMO (zu Deutsch: „Krampf“, nicht etwa „Spasti“) ist ein Giallo-ähnlicher Thriller von Umberto Lenzi, der in seiner aktivsten Zeit hauptsächlich mit Zombies und Kannibalen von sich reden machte, siehe CANNIBAL FEROX, MONDO CANNIBALE, GROSSANGRIFF DER ZOMBIES. Im Zentrum des Geschehens steht der verwirrte, ängstliche Christian. Leidet er unter Amnesie? Ist er wahnsinnig? Plagt ihn ein dunkles Geheimnis aus seiner Kindheit? Viel Derartiges wird angedeutet, bis ganz zum Schluss wird man als Zuschauer aber nicht wirklich schlau daraus. Ein Zwillingsbruder meldet sich auf dem Spielplan, ebenso der Totgeglaubte aus dem Badezimmer. Überall liegen oder hängen wie arrangiert Schaufensterpuppen herum wie Frauenleichen. Die Spirale des Wahnsinns verdichtet um Christian. Ob er nun tatsächlich der Schizophrenie verfallen ist oder einem verschwörerischen Komplott zum Opfer fällt – man weiß es nicht und erfährt es auch erst sehr, sehr spät.
SPASMO kommt beinahe übertrieben komplex und undurchsichtig daher. Der Thrill hält sich in Grenzen. Sehvergnügen entsteht hauptsächlich durch gut fotografierte Bilder, den klasse Soundtrack (mal wieder von Ennio Morricone) und den lässigen 70er-Jahre-Style. Für einen Giallo aus jeder Zeit weist er jedenfalls verblüffend wenig Blut und Nacktheit auf. Die Schauspieler dagegen sind top, darunter Robert Hoffmann (NACHT DER ROLLENDEN KÖPFE) und Suzie Kendall (TORSO, CRAZE).
Folgendes Zitat beschreibt SPASMO jedenfalls ziemlich gut:
„Ich weiß es nicht. Es ist alles so absurd und sinnlos und gefährlich.“
Fazit:
Ein Mord – oder doch nicht? Verworrener, blutleerer Lenzi-Giallo ohne nennenswerte Highlights. Eine ähnliche Thematik wurde weitaus gelungener in FRAUEN BIS ZUM WAHNSINN GEQUÄLT umgesetzt.