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Christian lernt an einem Strand Barbara kennen, die kurz darauf verschwindet. Zufällig trifft er sie auf einer Party wieder und verliebt sich in sie. Das Pärchen fährt zu einem Motel, wo Christian von einem bewaffneten Mann überfallen wird, den er überwältigt und in Notwehr erschießt. Panik! Nachdem sie von dort verschwunden sind, fällt Christian ein dass er sein Armband dort vergessen hat. Das ist noch da, aber Leiche und Tatwaffe sind plötzlich weg. Was nun? Untertauchen ist immer eine gute Idee wenn die Luft dünn wird, und so fährt das Pärchen zu einer alten Burg, wo eine Freundin von Barbara wohnt, die zur Zeit verreist ist. Dafür bewohnen nun 2 andere Leute das Anwesen, und es gibt noch 2 weitere Beobachter...

Diese erste Hälfte des Films ist durchaus gelungen. Nach einer kurzen Vorstellung der Charaktere geht es im Motel rasant zur Sache, und die Flucht sowie die Erkundung der Burg sind spannend in Szene gesetzt. Man ahnt dass hier etwas vorgeht, aber man ist genauso ahnungslos wie Christian (Robert Hoffmann), der eine wirklich gute Performance hinlegt. Die seltsamen Vorgänge lassen ihn an seinem Verstand zweifeln, und das bringt er glaubhaft und sympathisch rüber. Doch irgendwann wird ihm bewusst dass der Schlüssel zum Verständnis in seiner Vergangenheit liegt.

Mehr will ich von der Handlung nicht verraten, nur soviel: es wird etwas abgedreht, und die bisher schnörkellose Linie wird leider nicht beibehalten. Die an Giallos angelehnte Art der Aufklärung ist nicht schlecht, aber unspektakulär. Das Ende ist auch nicht so tragisch wie der Regisseur sich das vermutlich vorgestellt hat, und so haben wir es letztendlich nur mit einer durchschnittlichen Geschichte zu tun. Was diesen Film dennoch leicht überdurchschnittlich macht, ist die technische Umsetzung. Die Kameraführung find ich spitze, was auch für das Einfangen von Landschaften (hach, Italien in den 70ern), Bewegungen oder Personen und deren Emotionen gilt. Der Score von Ennio Morricone passt hervorragend, und die Optik ist erste Sahne. Man fühlt sich so, als ob man im Geschehen drin ist, sodass man den Film auch unabhängig vom dramatischen Aspekt genießen kann.

Fazit: starker Anfang, schwächere zweite Hälfte, betont seltsames Ende sowie ein äußerst gelungenes Drumherum. Macht für mich 7 von 10 Punkten.

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