Nach einer Geschichte von Frau Danning selber und mit ihr auch als Producer (und ihrer Adventuress Productions International) erstmalig entwickeltes Projekt als Action - Crime - Thriller der ausgehenden Achtziger Jahre, stilecht mit ihr natürlich sowie Fan Favorit Wings Hauser sowie in einer (Mini)Nebenrolle noch dem auffälligen Branscombe Richmond besetzt. Danning, die anschließend nicht mehr allzu oft vor der Kamera tätig war, worunter auch ein Bandscheibenvorfall bei der Ausübung eines Stunts mit Schuld dran war, lässt sich hier und das mit einer Knarre größer als sie selbst natürlich recht in Szene setzen, als weiblicher Punisher im nebelumwaberten Blaulicht, den geeigneten Regisseur ihrer Wahl hat sie dabei mit Worth Keeter gesucht und gefunden und das entsprechende urbane Milieu sowie stilecht die Lederjacke, die Mom Jeans und die Boots als Outfit dafür gewählt:
L.A. Noch regiert der amtierende Bürgermeister Burrows [ J. Christopher Sullivan ] die Stadt, steht bei den Wahlen der Kandidat Mike Rhodes [ Robert Hanley ] aber in aussichtsreicher Position; bis er von den Schergen des Gauners Cavanaugh [ Wings Hauser ] entführt wird. Seine Frau Kelly Rhodes [ Lenore Kasdorf ] meint nicht nur, mit James Maxwell [ Blackie Dammett ] einen der Kidnapper erkannt zu haben, und gerät dadurch in weitere Gefahr, sondern wurde beim Angriff selber auch nur durch die Kopfgeldjägerin Ruger [ Sybil Danning ] gerettet, die es aus persönlichen Gründen auf Cavanaugh abgesehen hat. Lt. Chandler [ Henry Darrow ] ermittelt.
Keeter, der durchaus erfahren war zu diesem Zeitpunkt und durchaus auch größere Projekte und dies für das Kino realisiert, fängt hier mit einer No Way Out - Gedächtnisszene in der Limousine an, dem Liebesspiel auf dem Rücksitz während der Fahrt, um anschließend bei Ankunft auch weiter in das Schlafzimmer zu steigen und dort das Ende und den Höhepunkt zu vollziehen. Kurz vor knapp und erster Peinlichkeit bekommt das Werk dann doch die Kurve, wird statt Sex Gewalt geboten und das Eindringen maskierter Schergen, die die Inneneinrichtung zerschießen und als Dank dafür bald selber im Kugelhagel durch das Mobiliar geschleudert werden und ihr Lebenslicht auslöschen.
Anfang gut, vielleicht auch das Ende gut, bis dahin vergeht noch etwas Zeit und soweit ist man noch nicht. Wer hier wen warum entführt hat und wer da wieso und woher mit der Pumpgun auftritt und zumindest zwei der Schergen ausknipst, weiss man noch nicht und ist vielleicht auch nicht so wichtig; das Hauptaugenmerk liegt deutlich auf reißerische Stilmittel und Mittel zum Zweck, ein Variieren der Situation mit mancherlei nackten Tatsachen, Brutalität, Action und insgesamt dem groben Effekt. Dass das Budget hier überschaubar ist – nach der Entführung des vermutlich zukünftigen Bürgermeisters von Los Angeles bemüht sich ein einziges Drei-Mann-Fernsehteam zum Berichten an den Tatort, die Protagonistin haust im hässlichsten und schäbigsten Wohnwagen der Welt in so einer Art Waldfriedhof, zumindest wenn man die sterbenden Bäume und das fahle Grün dort ansieht, außerdem wird sowieso aus vielleicht drei Kulissen heraus agiert usw. – stört dabei nicht, das gehört irgendwo dazu und man hat das wenige Vorhanden immerhin auch in die Spekakelszenen wie fort folgend noch eine Schießerei und längere Verfolgungsjagd im Parkhaus mit auch ordentlich Blechschaden (und der Kamera zuweilen dicht dran am Geschehen) eingesetzt. Außerdem ist hier ja noch der Hauser Wings da, der als Antagonist hier ordentlich einen an der Murmel hat, in seiner zum Wohn- und 'Arbeits'zimmer eingerichteten Lagerhalle an der Klecksmalerei (einer halbnackten Schönheit) übt, in kleinen fiesen Spielchen die unfähigen Schergen exekutiert und von der Regie auch komplett von der Leine gelassen wird. (Das letztlich fertig gestellte Gemälde erschreckt bei Anblick einen armen Gesellen so sehr, dass er dem Hauser ins Messer läuft und jämmerlich draufgeht.)
Weiterer Vorteil ist auch die Tatsache, dass auf der Seite der Guten und dies mit teils gleichen Schicksal, aber komplett anderer Herkunft und Art zwei Frauen stehen, die sich trotz aller Unterschiede im Verhalten beide gleichzeitig ihrer Haut wehren können und beide auch zusammenhalten müssen, um den Angriffen der Männer zu widerstehen. Dabei sind die Actionszenen und auch das Stuntwork (durch Coordinator Bob Bralver) solide, nicht nur bei einem Standoff auf einer stillgelegten 'Ranch' eines verlassenen ehemaligen Filmstudios unter freiem Himmel werden die armen Getroffenen meterweit nach hinten geschleudert oder stürzen von der Höhe und bei einer Lösegeldübergabe wird das SWAT-Team samt Einsatzwagen per RPG in die Luft gesprengt. Im Showdown in Hausers umfunktionierter Gimmickhöhle werden erst die blauen Bohnen verteilt und dann mit letzter Kraft und Kreativität in Richtung blutiger Parodie geschielt.