Nix neues bei der Polizei...29.01.2011
Aber das macht auch nichts, denn den Polizeifilm an sich habe ich schon immer gerne gesehen. Hier nun also ein nettes, an sich in einzelne Episoden unterteiltes, ein wenig zu langes Filmchen über das Leben dreier Männer beim NYPD. Da sehen wir Sal, Drogenfahnder, Mehrfachvater, der seinen Lieben daheim ein neues Haus kaufen möchte und mehr an Drogengeld interessiert ist als sonst. Wir wohnen den letzten Arbeitstagen von Eddie bei, der nach 22 Jahren vor der Pensionierung steht und vor seinem Leben danach große Angst hat. Und wir sehen Tango, undercover, dessen Arbeit ihm die Familie gekostet hat und der nun seinen einst besten Freund, den Drogendealer Casanova, ans Messer liefern soll, um endlich aussteigen zu können.
Natürlich gibt es noch die eine oder andere Nebenfigur, aber im wesentlichen dreht sich der Film um diese drei ( wenn man Wesley Snipes als Casanova dazurechnen möchte, vier ) Personen. Snipes macht seine Sache ganz ordentlich und schließt den Kreis zu seinen frühen Werken wie New Jack City. Doch genug Geld für die Tilgung der Steuerschulden hat ihm sein Engagement nicht gebracht, das sei beiseit erwähnt. Darstellerisch gibt es hier eh nichts zu bemängeln, die Herren Hawke, Gere und Cheadle sind eine Bank. Insbesondere Richard Gere, den wir nach langen Jahren mal wieder als Polizist erleben, wie dereinst bei Internal Affairs, ragt heraus und füllt seine Rolle mit spärlichen Gesten, die größere Kunst sind als wildes Gefuchtel. Nervöses Augenzucken, verblassendes Lächeln, der morgendliche Blick zur Kanone...das hat was.
Regisseur Fuqua begeht auch nicht den Fehler, aus diesem Film einen Actionhammer machen zu wollen. Sicher, es gibt Feuergefechte, aber die sind eher spärlich, dann aber knackig, blutig und hart. Schön auch, daß die Story die drei Hauptfiguren schließlich in einem Wohnblock zusammenführt, dort aber dennoch jeder sein eigenes Filmende spendiert bekommt - und das hat die eine oder andere Überraschung parat. Man kann dem Film aber leider eine gewisse Langatmigkeit nicht absprechen, gerade die erste Stunde hätte deutlich gestrafft werden können, die vermeintliche Notlage von Sals Familie beispielsweise ist bei genauerer Betrachtung eigentlich keine und hätte nicht so viel Raum gebraucht. Macht aber nichts, denn der Film nimmt spätestens nach der ersten Stunde reichlich Tempo auf, wird zusehend spannend und vermag dann bis zum schluß zu fesseln. Wer also Polizeifilme ( Unterpunkt: ruhige ) mag, der ist hier gut aufgehoben - 8/10