„Exposure – Die hohe Kunst des Tötens“ ist ein kleiner Thriller, der leider viel Potential verschenkt.
Der Fotograph Peter Mandrake (Peter Coyote) hat nach einem weit verkauften Bildband genug Zeit, in Rio an einem Werk zu arbeiten und neue Fotos zu schießen. Dabei fotografiert er gerne die Schattenseiten der Stadt: Obdachlose, Nutten, jugendlich Zugsurfer usw. Einen besonderen Augenblick erlebt er, als er einen gewandten Messerstecher (Tcheky Karyo) bei einem Kampf in einer Gasse warnt. Peter ist ein Mann, der viel gesehen und viel erlebt hat, und das alles hat sich doch auf seine Persönlichkeit ausgewirkt.
Eine befreundete Prostituierte, Gisella (Giulia Gam), bittet ihn, ihr zu helfen, da sie eine seltsame Diskette in ihren Besitz bringen konnte und sie nun bedroht wird. Peter hilft ihr allerdings nur oberflächlich und das Resultat bekommt er schnell zu sehen: Gisella wird in ihrer Wohnung erdolcht. Bis dieser eigentlich Startpunkt der Handlung allerdings gekommen ist, vergeht einige Zeit und „Exposure“ kann kein Tempo vorlegen.
Peter kommt dahinter, dass ein Waffenhändler mit der Diskette und dem Mord zu tun hat und beginnt zu recherchieren. Die Strafe folgt auf dem Fuße: Er und seine Freundin bekommen ebenfalls Besuch von zwei Messerstechern, die ihn schwer verfunden. Doch auch nach seiner Genesung kann er die Sache nicht ruhen lassen und will den Messerkampf erlernen...
Das große Problem der Handlung von „Exposure“ ist das unbeholfene Schwanken des Films zwischen Drama und Thriller. Besonders mies für diejenigen, die bei dem Cover einen Actionfilm erwartet haben, was man nach Lesen der Inhaltsangabe durchaus erwarten kann. Es gibt aber nur die kurze Messerstecherei am Anfang, das Training in der Mitte und den Showdown. Dabei sind die Messerkämpfe sehr gut inszeniert und hätten gutes Material für einen Actioner abgegeben.
Löblich ist der Versuch der Macher, den gebrochenen Helden darzustellen. So spielt Peter Coyote dessen fast kranken Ehrgeiz und seinen seelischen Knacks recht gut, aber letzten Endes scheitert der Versuch an der oberflächlichen Krimi-Story mit Mord und Totschlag (auch wenn einiges im Off passiert).
So kann man „Exposure“ als Thriller bezeichnen und als solcher funktioniert er zumindest teilweise. Die Wendungen sind nicht allzu gut erdacht und die Spannungskurve tendiert auch eher gen Durchschnitt, aber trotz einiges Längen wird er nicht allzu uninteressant. Auch das Szenario Rios ist ungewohnt, wird aber nach einer Weile zu öde.
Peter Coyote spielt den Protagonisten, der seinen Knacks unter Lockerheit versteckt, recht gut. Kleines Highlight ist jedoch der coole Tcheky Karyo, der aber nur eine kleine Rolle hat. Die sonstigen Darsteller agieren aber eher durchschnittlich.
Trotz einiger guter Ansätze kann „Exposure“ nicht überzeugen, da der Film zu sehr zwischen verschiedenen Genres schwankt und so weder genug Tiefsinniges noch genug Oberflächliches zeigt.