Review

Robinson Jr. ist einer dieser typischen Filme, die man sich früher mindestens 7mal im Kino angeguckt hat und die selbst heute noch beinahe jede Woche irgendwo im Fernsehen laufen.

Bei der Story handelt es sich um eine weitaus modernere, auf Jugendlich getrimmte Variante des Romans Robinson Crusoe von Daniel Defoe. Der Modemanager Roberto landet nach einem Schiffbruch auf einer einsamen Insel und versucht, ohne jede Technik auf der Insel zu überleben. Für einen Mann der Neuzeit, für den Radio, Zeitung und Fernsehen in den Alltag gehören wie das tägliche auf Klo gehen, beinahe unschaffbar. Da stößt es ihm natürlich eher sauer auf, dass seine einzigen Sachen ein ziemlich mordgieriger Bumerang, ein Papagei und eine Ziege sind. Aber nach einiger Zeit kommt plötzlich eine Inselschönheit auf der Insel an, und Roberto, - der einer dieser Männer ist, der nach einiger Zeit ohne Frau einen mehreremale geladenen Revolver hat, der auch mal ausversehen los gehen könnte -, macht sich natürlich an diese holde Schönheit ran. Aber Roberto wird noch den eigentichen versprochenen der Dame kennenlernen und auf eine andere Insel verschleppt werden, wo er einige Prüfungen meistern muss.

Der Film ist wirklich typisch italienisch. Neben den typischen Holzhammer-Humor darf auch die wilde Kameraführung und die typischen Softporno-Szenen ala' "Eis am Stiel" nicht fehlen. Paulo Villaggio gibt eine durchweg sympathische Darstellung des Roberto (Oder auch "Robi"). Die erste Hälfte des Films muss er ja auch den Streifen tragen, was nicht einfach ist. Sobald die halbnackte Inselbewohnerin angetanzt kommt verliert der Film ein wenig an Fahrt. Es gibt ein paar schöne Seitenhiebe auf die moderne Industrie und auch das Ende ist irgendwie berührend. Robinson Jr. zählt zu den wenigen italienischen Filmen dieser Zeit, die gleichzeitig witzig und nachdenklich sind. Auch ein Lob an die deutsche Synchronisation, die wahrscheinlich auch hier nachträglich ein paar Witze hinzugefügt hat, aber zumindestens witzig ist.

Der typische 70er Flair ist auch bei dieser Produktion spürbar, dass merkt man echt an allen Ecken und Kanten. Wenn man mir den Film einfach mal so zeigen würde ohne, dass ich je von ihm gehört hätte, würde ich wahrscheinlich sofort drauf kommen, dass es sich um eine italienische 70er Jahre Produktion handelt. Genau dadurch verliert der Film heute ein wenig an Popularität, denn gegen den 80er Charme kann so ein Film wenig ausrichten. Aber nun gut, er ist trotzdem weit witziger als manch anderen Filme.

Fazit

70er Jahre treffen auf Robinson Crusoe. Mal eine etwas andere Verfilmung des Stoffes, die wirklich viele Witze zu bieten hat und auch sonst sympathisch rüberkommt. Kult-Status zurecht.

8/10

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