Review

Amerika, Land der Träume, Ziel all unseren Strebens.
So wird es zumindest unseren Protagonisten verkauft, die sich hier in einer einem Feriencamp ähnelnden Anlage allerlei sportlicher und geistiger Ertüchtigungen unterziehen dürfen, um sich auf eben dieses Ziel vorzubereiten.
Ob es sich hier um einen vermeintlich anti-amerikanischen Seitenhieb der deutschen Synchro handelt, vermag ich mangels OT leider nicht zu bestätigen.

Die "Insassen" verbringen bereits ihr ganzes Leben in diesem Camp. Es gibt keine Auseinandersetzungen, alles ist friedlich, alle sind zufrieden. Alle?
Nicht ganz! Unser Hauptdarsteller ist zuweilen doch irritiert, ob des Aufsichtspersonals, dass immer wieder verstohlen in kleine, sprechende Metallkästchen antwortet. Und was hat es mit der Blechdose mit der Aufschrift "Made in Philadelphia" auf die friedlich im Bach um die Ecke vor sich hin schippert? Kommt die vielleicht aus Amerika? Fragen über Fragen, die ihm keiner beantworten kann.
Also macht sich dieses inteligenteste, weil misstrauischste Exemplar, der primus inter pares unter den sonst eher oberflächlichen und desinteressierten Weggefährten, allein auf die Suche nach der Wahrheit.

Irgendwie errinnert das ganze Geschehen bis hierhin ein wenig an die Zeitmaschine von 1960, nur dass dieser Streifen hier nicht mit der selben Detailverliebtheit aufwarten kann. Und ein Gefühl von Nostalgie kommt schon mal gar nicht auf.

Natürlich gibt´s hier auch keine Morlocks, sondern ein gewissenloses Syndikat, welches im Hintergrund agiert und höchste politische und wirtschaftliche Kreise durchdringt. Ziel des "Camps" ist es nämlich, unsere "Eloy" fit und gesund zu halten, um sie im Bedarfsfall als Organspender zu verwenden. Und das man sich auch der zu alt gewordenen Exemplare entledigt, dürfte wohl die Logik gebieten. Die ahnungslosen Klone reicher Industrieller und Politiker werden immerhin noch mit einer "Ich darf jetzt nach Amerika"-Party verabschiedet und ab geht´s auf die Schlachtbank. Wer sich jetzt in Filmblut und Schweinegedärm en masse zu suhlen hofft, wird enttäuscht. Der Film entwickelt sich vielmehr zu einem Verfolgungsactioner mit leichtem Verschwörungskrimieinschlag.

Alles in allem kann der Film über seine gesamten 86 Minuten unterhalten und weist nur wenige Längen auf. Die Charaktäre sind einfach gezeichnet und werden von den z.T. aus amerikanischen Fernsehserien und B-Filmen bekannten Darstellern durchschnittlich rübergebracht. Tiefsinnige Dialoge oder gar kisternde Spannung darf man jedoch nicht erwarten. Dafür kommt der Film mit einem recht befriedigenden Ende daher.

Fazit:
Irgendwo im Fahrwasser von Coma (Micheal Crichton) tuckerndes Filmchen ohne aufklärerischen Anspruch; keine wirkliche Zeitverschwendung aber auch nicht der große Wurf. Doch für ca. 3,--€ allemal zum Auffüllen des heimischen DVD-Pools geeignet.

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