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Neben "Warhead" ist Regisseur Mark Roper (Queens Massenger, Diamond Cut Diamond) und Nu Image ein weiterer B-Actioner richtig gelungen. "Human Time Bomb" zählt zu den Aushängeschildern der B-Schmiede von Danny Dimbort, Avi Lerner, Trevor Short und Boaz Davidson. Desweiteren eine gute Gelegenheit für den kampferprobten Kanadier Bryan Genesse (Shadowchaser II, Cyborg Cop III) sich einmal richtig zu präsentieren. Drehbuchautor Jeff Albert beschehrte Nu Image schon das Screenplay zu "Never Say Die" mit Frank Zagarino in der Hauptrolle.

Endlich ist es FBI-Agent Jim Parker (Bryan Genesse) gelungen den kubanischen Drogendealer Pablo Arnaz (Franz Dobrowski) festzunehmen. Der war im Begriff eine Art Mikrochip zu kaufen, mit welchen man einen Menschen steuern kann. Doch CIA-Agentin Gina (J. Cynthia Brooks) ist an Arnaz sehr interessiert, denn sie will ihn gegen ihren Bruder Mike (Gavin Hood) eintauschen, der sich in Gefangenschaft befindet. Da Parker ihn damals bei einem schiefgelaufenen Einsatz im Stich ließ, begleitet er Gina zu dem Tauschgeschäft. Doch Pablos Onkel General Arnaz (Anthony Fridjohn) hat andere Pläne. Er nimmt Gina gefangen und verwandelt Jim mittels des Chips in eine seelenlose Kampfmaschine. Zusammen mit dem Söldner Price (Joe Lara) und einer Elitetruppe soll er ein Attentat auf Staatsoberhäupter begehen.

Wie bei jeglichen Filmen von Nu Image, sollte man die Story nicht ganz ernstnehmen. Die Sache mit den Mikrochips, die man den Soldaten ins Gehirn einpflanzt, damit sie besser gehorchen, ist alles andere als glaubwürdig. Da gefällt die Sache mit dem Sturz der kubanischen Regierung schon besser. Denn General Arnaz will die Macht über Kuba haben und dafür muss er ein Abkommen mit der USA torpedieren. Zusammen mit dem ehemaligen CIA-Agenten Price baut er sich nun eine Spezialeinheit, bestehend aus seelenlosen Tötungsmaschinen auf, um einige Attentate durchzuführen. Dabei spielt auch der seit zwei Jahren in Gefangenschaft lebende Mike eine wichtige Rolle. Nur wirkt es zu weit hergeholt, wie Gina einfach über die Köpfe ihrer Vorgesetzten hinweg, dieses Tauschgeschäft durchführen kann. Und natürlich waren Mike und Jim einmal Partner. Jim hatte einen Auftrag vermasselt und Mike geriet in die Hand des Feindes. Dafür gibt sich Jim natürlich die Schuld und hofft diesen Fehler wieder ausmärzen zu können. Klischees sind hier kein Fremdwort, Überraschungen leider schon.

Doch Roper hat nach einem sehr schwachen Start ins Business einiges dazu gelernt. Zum Beispiel muss ein vorhersehbarer Plot nicht unbedingt spannungsfrei verlaufen und wenn es actionmäßig ordentlich kracht, hat der Zuschauer nicht sonderlich viel Zeit über eventuelle Fopas nachzudenken. Und auch die Produzenten schienen hier von Roper und dem Drehbuch überzeugt gewesen zu sein, denn die Action darf für eine Nu-Image Produktion richtig ausarten. Die Pyrotechniker mussten mit Sicherheit Überstunden schieben, denn "Human Time Bomb" kristallisiert sich als wahre Zerstörungsorgie heraus. Flugzeuge, Autos und ganze Häuser oder Lagerhallen sprengt das Pyroteam spektakulär in die Luft, viele Explosionen sprengen den Bildschirm. Und auch sonst geht es ordentlich zur Sache, denn die Shootouts bieten neben einem hohen Munitionsverbrauch und Waffen aller Art jede Menge Tote und Perforierungen in Zeitlupe. In der zweiten Halbzeit gibt es auch einige Zweikämpfe, die sogar relativ lang sind und obendrein eine gute Choreographie aufweisen. Viele Actionszenen hat "Human Time Bomb" zwar nicht auf Lager, aber es reicht aus für über 90 Minuten lückenlose Unterhaltung und wenn es kracht, dann kracht es auch richtig und ausgiebig.

Auch ist die Optik nicht wie üblich sehr monoton, sondern es gibt einige Ortswechsel und an Exotik mangelt es auch nicht.
Bryan Genesse dürfte hiermit eine echte Empfehlung für die Zukunft abgeliefert haben, doch seine wahren Talente wurden kein zweites Mal gefordert. So bleiben "Shadowchaser II" und "Human Time Bomb" Genesses Höhepunkte. Schauspieltechnisch bewegt sich der Kanadier auf durchschnittlichem Niveau. Joe Lara (Steel Frontier, American Cyborg) ist ein wenig besser und ein absolut würdiger Gegner, auch im Nahkampf. Auch die restlichen Darsteller hinterlassen einen soliden Eindruck.

Der Plot hat einige Klischees auf Lager und wirkt ein wenig unglaubwürdig. Doch wer sich damit abfindet, darf sich auf eine schicke Krawallorgie freuen. Bildschirmfüllende Explosionen, viele Shootouts und harte Nahkämpfe sorgen für gute Unterhaltung.

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