Hier haben wir nun wieder einen TV-Zweiteiler. Dieses Mal handelt es sich um die Romanverfilmung des mehr als 1110 Seiten starken Schinkens von Marion Zimmer Bradley rund um die berühmte Arthus-Saga. Ich selbst besitze den Roman, da er mir geschenkt wurde, bin aber bisher noch nicht dazu gekommen, ihn zu lesen. Daher habe ich mir den TV-Zweiteiler neulich auf DVD ausgeliehen, um mir erst einmal einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Im dunklen Zeitalter Britanniens entbrennt immer mehr der Konflikt zwischen dem christlichen Glauben und den heidnischen Kulturen. Morgaine (Juliana Margulies) wird von ihrer Tante Vivian (Anjelica Huston), der Herrin des Sees, in Avalon in den Künsten der Magie unterrichtet. Ohne es zu wissen, verbringt Morgaine eine erotische Nacht mit ihrem Bruder Arthus (Edward Atterton), der bald darauf König von Camelot wird und Guinevere (Samantha Mathis) heiratet, die aber heimlich Arthus' Vetter Lancelot (Michael Vartan) liebt. Jahre späte kreuzt Mordred (Hans Matheson), der Sohn von Arthus und Morgaine, als erwachsener Mann in Camelot auf und beansprucht den Thron. Als Morgaine ihn daran hindern kann, schließt sich Mordred den Sachsen an. In der darauf folgenden Schlacht lassen sowohl Arthus als auch das Inzucht-Produkt ihr Leben, so, dass Morgaine nichts anderes übrig bleibt, als das Schwert Excalibur in einen See zu werfen.
Emergencey Room - Veteranin Juliana Margulies (Hitler: Aufstieg des Bösen) spielt die Hauptrolle dieses TV-Spielfilmes. Dabei ist sie noch jene, die ihre Rolle am besten spielt. Anjelica Huston (Blood Work) lässt optisch wieder mal die Hexe aus "Auf immer und ewig" raushängen, während Edward Atterton (Alias) als Arthus ziemlich blass wirkt. Samantha Mathis (Broken Arrow) gibt eine nörgelige Guinevere ab und auch Michael Vartan (Alias) kann als Lancelot nicht mehr allzu viel reißen. Hans Matheson wirkt eher wie ein verweichlichter Schulhofschläger und kommt daher nicht an die Mordred-Darstellung des Schauspielers aus dem TV-Spielfilm "Merlin" heran. Die Figur des Merlins wird gleich über Bord geworfen und kommt daher nur in kurzen Stücken vor.
Ok... diese ganze Inzucht- & Beziehungs-Kiste mit Morgaine, Arthus, Guinevere, Mordred und Lancelot ließt sich im Prinzip wie das schlechte Drehbuch einer GZSZ-Folge. Und da die Romanvorlage ziemlich umfangreich ist, kann natürlich auch nicht alles verfilmt werden. Insgeheim hatte ich jedoch auf einen TV-Spielfilm a'la "Merlin" gehofft, wurde aber größtenteils enttäuscht. Es wurde sogar einiges aus "Merlin" geklaut, wenn man z.B. Arthus' Kampf-Outfit in der Endschlacht betrachtet. Der Kampf zwischen Arthus und Mordred war dann auch ein Reinfall, da er nicht annähernd so gut geraten ist, wie in "Merlin". Zudem wird dem Mythos um das Schwert Excalibur keine weitere Beachtung geschenkt und das Schwert selber sieht aus wie ein x-beliebiges Schwert aus des Highlanders Waffenkammer. Trotzdem denke ich, dass die Romanvorlage selber gut ist.
Dennoch ist "Die Nebel von Avalon" ein netter Film für einen TV-Abend, wenn halt nichts besseres woanders im TV läuft.