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Alex Conti betreibt eine Modelagentur in Mailand. Nebenbei arbeiten er und seine Chicas mit David zusammen, der Musikvideos dreht, und unterhalten einen kleinen Zuhälterservice. Eines Tages schickt er Sylvia, das Lieblingsmodel von David, zu einem Auftraggeber, der sie mithilfe von 3 ihrer Kolleginnen vergewaltigt. Danach hat Sylvia natürlich die Schnauze voll vom Biz und verschwindet mit dem Auto von Alex. Kurz darauf erfährt die Crew, dass sie einen Unfall hatte und starb. Doch das ist nicht der einzige Schock: ein Killer taucht auf und scheint alle umbringen zu wollen, die etwas mit besagtem Abend zu tun hatten. Und wer ist eigentlich die Frau, die Sylvias Platz vor der Kamera eingenommen hat?

Ok, mal wieder eine Rachestory, bei der man sich trotz falscher Fährten in der 2. Filmhälfte denken kann, wer der Killer ist. Bis dahin gibt es einen anderen Hauptverdächtigen, aber der wird so penetrant ins Licht gerückt, dass er es nach Genrelogik nicht sein kann. Zwar wird dieser Verdacht bis zum Ende konsequent durchgezogen, aber es bleibt außer ihm nur 1 Person übrig, die ein Motiv hat. Wenigstens gibt es hier noch eine kleine Überraschung und herrliches Overacting, was trotzdem nicht lächerlich wirkt. Die Vorhersehbarkeit fand ich allerdings gar nicht so schlimm, da der Film auf anderen Ebenen punkten kann.

Hervorzuheben sind zum einen die tollen Kamerafahrten sowie die Verbindung aus Film und Musik. Während den Videodrehs ertönt feiner 80er-Pop und die Tanzszenen sind super choreographiert. Stilmittel wie Slow Motion lassen solche und andere Momente geradezu künstlerisch wirken, und auch die Kills können sich sehen lassen, obwohl sie nicht sonderlich hart, abwechslungsreich und originell sind. Irgendwie fehlt hier zwar eine Identifikationsfigur für den Zuschauer, aber Spaß macht der Film trotzdem. Er ist mehr Slasher als Giallo, aber auch Fans von letzteren könnten hier auf ihre Kosten kommen, da einige diesbezügliche Elemente (schwarze Handschuhe, Morde mit Stichwaffen, viel nackte Haut, Präsentation von Täter und Motiv erst am Ende des Films) verwendet wurden. Und wenn man bedenkt, dass das italienische Horrorkino Ende der 80er nicht mehr viel Sehenswertes hervorgebracht hat, kann man sich hier noch über einen überdurchschnittlichen Genrebeitrag freuen, der zwar nicht überraschen kann, aber dafür prima unterhält und visuellen Hochgenuss bietet, was mir 7 von 10 Punkten wert ist.

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