Review

Die Macher vom Syfy scheinen es sich immer einfacher zu machen, um die Erde dem drohenden Super-Gau auszusetzen, denn mittlerweile reicht ein Komet aus, der aus unerfindlichen Gründen von seiner Laufbahn abkommt und rasend schnell auf unseren Planeten zurast.
Dank einiger sympathischer Erscheinungen ist die Geschichte einigermaßen erträglich ausgefallen, doch spannend oder gar spektakulär gerät sie zu keiner Zeit.

So zeichnen Forscher also Unregelmäßigkeiten auf und kontaktieren daraufhin zwei esoterische veranlagte Theoretiker, um die Katastrophe abzuwenden.
Derweil geht es im Hause von Bürgermeister Ben drunter und drüber, da sich sein jüngerer autistischer Bruder merkwürdigen Nachforschungen hingibt und unbedingt nach Houston will, während sein Sohn Probleme mit der Stiefmutter hat und sich einer Mitschülerin annähert. Doch erste Vorboten in Form von Erdbeben kündigen sich bereits an….

Wenn nach weniger als zwei Minuten bereits der Satz „Doktor, das sollten sie sich besser ansehen“ fällt, spricht das für ein temporeiches Vorgehen der Erzählung und in diesen Belangen ist ihr auch kaum etwas anzukreiden.
Leider wird dabei kaum Suspense geschürt, die Wissenschaftler palavern um den heißen Brei, der US-Präsident übt sich in pathetischen Worten und die Annäherung der zwei Verliebten kommt ohne Witz und Charme daher, obgleich die zwei recht gut miteinander harmonieren.

Der erste brauchbare Schauwert tut sich auf, als riesige Vogelschwärme den Himmel verdunkeln, doch der Einsturz einer Brücke und die Andeutung einer monströsen Flutwelle bleiben lange Zeit die einzigen Effekte.
Später zeugen lediglich ansehnlich gestaltete Trümmerlandschaften vom Ausmaß einiger Hurrikans.
Die CGI siedeln sich auf durchschnittlichem TV-Niveau an, einige wirken allerdings auch unterirdisch, - wie Gegenstände und Bauwerke in London, welche von einem Sog ins All befördert werden.

Auch darstellerisch gleicht man sich diesem Standard an, glücklicherweise sind die schlichten Figurenzeichnungen ausreichend und zwei, drei Typen wie der Autist oder der Bürgermeister können durchaus Sympathien einfahren.

Gegen Ende überschlagen sich letztlich die Ereignisse, als man Zuflucht im Haus sucht, die Familie getrennt wird und ein unberechenbarer Ex auftaucht, der zu einem ungünstigen Zeitpunkt Ärger anzettelt.
Dazu gibt es einen Wettlauf gegen die Zeit, eine kitschige Fernsehansprache und eine Versöhnung.
Leider mangelt es auch dem Finale an Dramatik und zackigen Szenen, - zumal weit im Vorfeld feststeht, durch wen und womit die Katastrophe noch aufgehalten werden könnte.

Wer die Welt also mit wehenden Fahnen untergehen sehen will, ist bei diesem Beitrag an der falschen Stelle. Mit seinen parallel ablaufenden Handlungssträngen lässt er zwar keine Langeweile aufkommen, umschifft jedoch den eigentlichen Punkt der Bedrohung und fokussiert sich zu sehr auf unwichtige Personen, anstatt ein paar Effekte einzubringen.
Etwas lieblos gestaltet und Meilen vom potentiellen Inhalt des Titel entfernt,
3,5 von 10

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