Review

Junger Mann kauft sich im Waffenladen die Pistole eines Offiziers der Waffen-SS. Nach und nach wird er regelrecht besessen davon: Erst verschmilzt die Waffe psychisch, dann sogar physisch mit ihm...

Der Film wirkt ein bisschen wie die Kombination aus "Die Frau mit der 45er Magnum" und dem organischen Horror des David Cronenberg, zumindest in der letzten halben Stunde. Diese sind ein einziger Amoklauf, wobei die One Man Show von Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Regisseur Jerry Koch vielleicht auf eines doch hätte getrost verzichten können: Das obligatorische Wochenende mit den üblichen Ami-Nerds im einsamen Landhaus, wobei die Session wie immer blutig endet.

So ist "Gun´s Eye" ein ziemlich herkömmlicher Slasher, der noch ein wenig Voyeurismus vermengt. Die Waffe wird quasi zum dritten Auge, mit dem man entweder in die Vergangenheit blickt oder sich ganz Peeping Tom-like an der Qual der Opfer weidet.

Trotz höchst interessanter Zutaten ist "Gun´s Eye" kein großartiger Film geworden sondern solide Hausmannskost. Nicht wenig Material ist reine Zeitschinderei. Am Ende wird der Typ natürlich vollends zum Psycho - das Psychogramm eines jungen Neonazis darf allerdiings keiner erwarten, dazu ist der Streifen viel zu oberflächlich.

Fazit: Wieder so ein Werk mit spannender Story, aber nur mäßig geglückter Umsetzung. Körperlich transformierter Waffenfreak versaut 0815-Studenten gehörig das Wochenende. Anschauen ist ein Kann, aber keine Pflicht.

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