Um gleich mal eins klarzustellen: Fight Club ist nicht der GOTTfilm. Er hat auch nicht meine Lebenseinstellung verändert. Ein grandioses Meisterwerk ist der Film trotzdem.
Das fängt schon bei dem für mich genialsten Vorspann aller Zeiten an. Die Kamera rast mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die menschlichen Nervenbahnen. Dem Regievirtuosen David Fincher ist es zu verdanken, das ein Vorspann nicht nur eine lieblose Aneinanderreihung von Namen sein muss, sondern auch schon ein kleines Kunstwerk sein kann. Schon mit dem revolutionären Vorspann in Sieben legte Fincher die Messlatte hoch. Aber der in Fight Club übertrift wie gesagt alles. Wie in keinem anderen Film ist man also schon jetzt am Staunen. Dann geht es gemäß der Tradition des Kinos der 90ziger Jahre mit einer Szene weiter die, die Handlung schon vorgreift. Dann spult der Film erst 2 mal zurück, bis wir am Anfang des Films sind.
Von nun an führt uns der " Erzähler"( er heißt nicht Jack wie auch falsch auf der Dvd Hülle zu sehen).
Gleich durch dieße Monologe die uns um die Ohren geknallt werden merkt man das dies einer der völlig anderen Filme ist.
Die Monologe und später die Dialoge mit Pitt sind wirklich klasse und manchmal auch gallebitter.
Auch wenn mir das mit der Gesellschaftskritik von einigen etwas übertrieben wird, ist es doch ein Film zum Nachdenken.
Finchers Inszenierung ist wieder mal über jeden Zweifel erhaben. Sein düsterer und pessimistischer Stil ist auch hier wieder einzigartig und man erkennt in seinen Filmen sofort das es ein David Fincher Film ist. Und auch wie in fast jedem seiner Filme geht es um den Niedergang der Gesellschaft.
Das vielgerühmte Ende ist in der Tat klasse und intelligent. Seit ich allerdings Zwielicht sah ist dieße Faszination nicht mehr so das wie am anfang.
Nun zu den Schauspielern: Edward Norton ist einfach ein brillantes Schauspielgenie, spielt hier nach American History X seine 2. beste Rolle und wird dadurch wohl endgültig unvergesslich. Und nun zu Brad Pitt.
Ich wusste schon durch seine klasse Leistung in 12 Monkeys das er doch nicht ganz so kacke ist, auch wenn er gegen Norton nicht ganz ankommt. Und nun spielt er diesen Tyler Durden mit offen zur Schau tragender Coolness und fast schon prätentiöser Lockerheit. Eine Leistung die ich dem Pretty Face wahrlich nicht zugetraut hätte.
Fazit: Ein Bastard von einem Film, der mit seinem Zynismus zumindest meinen Geschmack voll und ganz getroffen hat. Ein Film wie ein Aufputschmittel.
10/10