Genreparodien a la „Die nackte Kanone“ sind durch, also her mit frischen Ideen.
Steve Oedekerk, der sich neben Jay Roach schon als Jim Carreys Hausregisseur bewährt hat, versuchts hier mit was Neuem: man nehme einen alten 70er-Martial-Arts-Schinken, zerschnippele ihn, lasse sich selbst als einzigem neuen Darsteller per Greenscreen in die Szenen einfügen, bastele einiges Neues dazu, presse das alles in einen bekloppten Plot, der zu gleichen Teilen aus Asia- und Bondfilmen zu bestehen scheint und synchronisiere sämtliche Rollen selbst nach.
Und letzteres mache man dann auch noch bewußt schlecht, wie es denn so üblich war mit den Asia-Importen der damaligen Zeit.
Das Ergebnis ist, bestenfalls, infantil, denn wahrhaftig viel Sprühendes ist nicht dabei herausgekommen, was allerdings noch durch die miese deutsche Synchro zusätzlich runtergezogen wird. Wenn man sich das Ergebnis im Original ansieht, macht es schon wesentlich mehr Freude.
Aber: selbstverständlich ist das nichts für den gepflegten Videoabend! So etwas sieht man sich mit Freunden, Bier und Chips (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, das Bier kann ruhig mengenmäßig nach vorn) an, auf daß einem vor Lachen das Gebiß aus der Fassung falle.
Und ja, das funktioniert durchaus manchmal, bei der Eröffnungssequenz, in der ein Baby Schlimmes erleiden muß, wenn es nicht gerade austeilt oder beim matrix-style Weidenfight mit einer agressiven Kuh. Ansonsten wird der Humor verstärkt über die Tonspur transportiert, die bisweilen ansynchron zum Bild verläuft oder sich dem puren Nonsense ergibt.
Die Figuren reden meistens totalen Schotter, der Böse murmelt ständig irgendeinen Schund vor sich hin und die weibliche Figur ergeht sich „oooooweeeeeooooo“-Orgien, wenn sie keinen Text mehr hat.
Meine persönliche Offenbarung war der dicke chinesische Nußverkäufer, der mit der Stimme eines streetwisen Harlem-Schwarzen aus dem Schnellimbiß daherkommt.
Oedekerk der Schauspielerei zu beschuldigen wäre zuviel verlangt und einiges geht auch dementsprechend voll daneben (vor allem „Tonguey“, seine mit zusätzlichen Gesichtszügen ausgestattete Zunge ist nervtötend), aber es genügt für einige Rollen auf dem Wohnzimmerboden.
Technisch weitestgehend einwandfrei, sind die Übergänge zwischen alten und neuen Szenen fließend gestaltet und ernstnehmen kann man diesen mit unheimlicher Dreistigkeit hergestellten Quark sowieso nicht nehmen.
Es ist allerdings eine Analyse wert, wieviel Arbeit es kostet, so etwas zu produzieren – die schiere Einzigartigkeit, auch wenn es nicht jeder mögen wird. Aber deutlich besser als das, was uns etwa die Scary-Movie-Franchise ständig verkaufen will. (7/10)