Review

Die Idee an sich ist ja wirklich witzig. Da schnappt sich ein anerkannter Komiker einen 70er Jahre Hongkong Karate Film, fügt sich selber per Computer in den Film ein, dreht neue Szenen dazu und synchronisiert auch noch alle Rollen selber. Irgendwie also eine Art erweiterte Fassung von „Tote tragen keine Karos“. Doch was bei Steve Martin in einem absurden Feuerwerk an Zitaten, Anspielungen und unvergesslichen Gags endet will bei „Kung Pow“ irgendwie nur bedingt funktionieren.

Das Hauptproblem ist dabei, dass sich Regisseur, Hauptdarsteller, Synchronsprecher und Produzent Steve Oedekerk zu sehr auf platten Klamauk verlässt. Immer wieder werden Gags ausgepackt, die nicht einmal ein müdes Grinsen entlocken und einen Wünschen lassen dass sie bald vorbei sind. Dumm nur dass ausgerechnet diese Gags dann auch noch bis zum erbrechen ausgewalzt werden. Dem Gegenüber stehen dafür absolute Brüller, die auch beim wiederholten ansehen noch für Begeisterung sorgen. Ganz groß ist etwa die Synchronisation, in der sich Steve Oedekerk wahrlich alle Mühe gibt alle Beteiligten (sich eingeschlossen) mit unglaublich schwachsinnigen Stimmen zu versehen. Das funktioniert aber einfach großartig und wird auch auf Dauer nicht langweilig. Ich könnte mich jedenfalls jedes Mal wegwerfen vor Lachen wenn Ling wieder mit ihrem „uiuiuiuiuiu“ anfängt.

Die Story ist hier eindeutig eher nebensächlich und driftet am ende dann auch in Richtung unerträglich ab. Wenn dann auf einmal die Außerirdischen auftauchen und sich „sacre blue“ als Franzosen entpuppen (*gähn*). Ansonsten ist die Geschichte nicht mehr als ein loser Aufhänger für die unzähligen Gags und Wortspielereien. Was man hingegen lieber weggelassen hätte ist der sehr nervige Kampf gegen die CGI Kuh, zumal auch im jahre 2002 die Matrix Verarschungen nichts wirklich neues mehr waren.

Seine wahren Lichtblicke hat der Film eindeutig im Zusammenspiel zwischen Originalfilm und den neu eingefügten Szenen, bzw. teilweise dem einfach nur eingefügten Steve Oedekerk. Technisch auf absolut hohem Niveau gelingt es hier immer wieder absolut herrlich absurde Situationen zu schaffen, die wirklich vor Humor nur so strotzen.
Das Original Film dabei auch schon kein wahrer Bringer war, erleichtert das Ganze natürlich.

„Kung Pow“ hinterlässt zumindest mich mit einer eher zwiespältigen Meinung. Auf der einen Seite ist hier wirklich eine einigermaßen Inovative Idee konsequent durchgezogen worden, auf der anderen Seite driftet es aber eben einfach zu oft in unerträgliche Klamaukbereiche ab.
Irgendwie bevorzuge ich da dann doch lieber die unfreiwillig komischen Machwerke eines Joseph Lai, der ja auch eher ungeschickt Filme miteinander verbindet. Dort kommt aber dann eindeutig noch der Trashfaktor dazu, der fehlt hier leider komplett. Witzig ist das ganze also nur bedingt, aber einen Blick kann man ruhig mal riskieren. 5 von 10 Punkten.

Details
Ähnliche Filme