Melvilles letzter Film und dritte Zusammenarbeit mit Alain Delon. Und von der ersten Minute an merkt man, dass man einen Melville-Film sieht. Ein Zitat leitet den Film ein, dann karge Dialoge, triste Schauplätze, Neonlichter und schlechtes Wetter, lange Kamerafahrten, ein Überfall, Trenchcoats und Filzhüte. Polizei und Gangster gleichermaßen abgelebt und abgezockt. Der große Coup, minutiös geplant, der in aller Länge gezeigt wird. Das schummrige Etablissement mit Tanzshow, in dem Polizist und Gangster einander begegnen, eine schöne Frau und Loyalitäten die nicht halten. Wie gesagt die Ingridienzen erkennt man sofort wieder, es sind dieselben, die Melville in seinen Meisterwerken "Der eiskalte Engel" und "Vier im roten Kreis" serviert. Dieses mal ist Alain Delon nicht der wortkarge Gangster, sondern auf der anderen Seite, er ist der Bulle. So darf er den Film zwar überleben, davon abgesehen ist der Unterschied gar nicht so groß. Er teilt sich die schöne Frau mit seinem besten Kumpel, gespielt von Richard Crenna, der den Nachtclub besitzt und der Hauptverdächtige in dem aufzuklärenden Überfall ist. Mit einem Informanten, der ein wenig zuviel für ihn empfindet gibt es weitere Schwierigkeiten. Dass er die von Catherine Deneuve gespielte Frau, die er sich mit Crenna teilt, an seiner Seite halten will, macht die Sache natürlich nicht einfacher. Drei sind immer einer zuviel, soviel sei verraten. Wenn man es kritisch betrachtet, kann man sagen, das hier hat man schon in Melvilles vorigen Filmen gesehen und diesem letzten fehlt ein wenig die Dichte, die den "Eiskalten Engel" oder die "Vier im roten Kreis" bis zur bitteren letzten Konsequenz hin auszeichnete. Dennoch: Ein stylischer Gangster-Film, der ein weiteres, leider letztes Mal belegt, dass Melville der King des Gangster-Films war und von allen, die ihn sein Vorbild nennen, Tarantino und John Woo eingerechnet, unerreicht bleibt.