Review

Wie doch die Erinnerung trüben kann. "Easy Flyer" war ein "Highlight" innerhalb meiner Medienerinnerungen meiner Jugend in den 1980er Jahren. Damals gehörten wir mit zu den ersten verkabelten Familien in der Bundesrepublik und neben den ersten privaten Kanälen (RTL und ASF) erhielten wir im Nordwesten noch drei holländische Programme. Dort machte ich dann die Entdeckung des "Easy Flyers", der im Originalton mit holländischen Untertiteln eines Abends gezeigt wurde. Es war eine nachhaltige Erinnerung, die sich im Laufe der Jahre wandelte. So wurde daraus ein überaus spannender, aber auch witziger Film, in dem am Ende einige überzeugende Monstren auftreten.
So war ich froh bei einem Händler den Film nach gut dreißig Jahren als DVD in die Hand zu bekommen. Das rote Label (ab 18) schien meine Erinnerungen zu bestätigen und voller Vorfreude setzte ich mich vor den Fernseher, um dann aber recht schnell zu erkennen, dass nicht in den Jahren eine gewisse Verklärung des Filmerlebnisses stattgefunden hatte.
Der Film enttäuschte nahezu auf ganzer Linie. Die Handlung stellt sich als eher dürftig heraus. Die Anthropologin Evelyn Howard will ihren Kollegen Professor Eslinger im Dschungel besuchen, um ihn bei der Begegnung/Erforschung eines bisher unbekannten Stammes zu unterstützen. Für den Weg dorthin heuert sie den Vietnamveteranen Harry Bediker an, der sie mit seinem klapprigen Hubschrauber zum Dschungelcamp bringen soll. Auf dem Flug werden sie beschossen, müssen notlanden und sich zu Fuß zum Camp durchschlagen. Dort wird der Professor seit einigen Tagen vermisst, nachts ertönen unheimliche Geräusche aus dem Dschungel und die Anthropologin hat sich zum Ziel gesetzt den trinkenden Piloten trocken zu legen.Während dieser den Hubschrauber repariert, versucht Howard die Arbeit des Professors fortzusetzen. Dabei stößt sie auf einen eigentümlichen Sumpf, einen scheinbar wahnsinnigen Medizinmann und schließlich nicht auf den unbekannten Eingeborenenstamm, sondern auf eher putzige, echsenartige Monstren, die ihr nach dem Leben trachten.
Je nach DVD-Fassung wird man ein anderes Ende erleben dürfen.
Die schauspielerische Leistung hält sich arg in Grenzen - auch Peter Fonda enttäuscht. Die Witze sind ebenfalls nur in der Erinnerung witzig gewesen, bleiben bei der erneueten Betrachtung eher uninspiriert und klischeehaft. Die Tricks am Ende sind mehr als dürftig - dass es zu dieser Zeit schon besser ging beweisen nachdrücklich die "Alienfilme". Weshalb der Film ab 18 ist, wissen wahrscheinlich nur die Herren und Damen, die damals die entsprechende Freigabe erteilt haben. Bei einer Neuvorlage würde sicherlich ein blaues, wenn nicht sogar ein grünes Etikett herauskommen.
Für die Erinnerung gibt es noch drei Punkte, ansonsten sollte man ggf. nach unterhaltsameren Filmen Ausschau halten...

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