Ich weiß nicht, was de olle Michael sich bei diesem Film dachte. Wenn man einen Zweieinhalbstundenfilm dreht, kann man doch nicht ersthaft erwarten, daß das Publikum sich davon zwei Stunden mit einer langatmigen, nein, langweiligen Erzählstruktur und einer billigen Liebesschnulzengrütze überzeugen läßt. Oder doch? Zumindest dachte das Regisseur Mann und hat uns genau das eben erwähnte serviert. PUBLIC ENEMIES langweilt noch und nöcher und wird dabei von einer grausamen Soundtrackmucke (nicht der Score, der ist teilweise brachial und klasse!) begleitet, daß man am Liebsten aus dem Kino stürzen möchte. Wenn es denn mal zu Mann'schen Schießereien und Todesszenen kommt, funktioniert der Film auch wieder ganz hervorragend. Aber "der Weg dorthin wird kein leichter sein, sondern steinig und schwer", wie einst der eine von Mannheims Söhnen sang. Genau genommen verfügt der Streifen über vier gute Szenen.
1) Anfang
2) Kino
3) Waldhausballerei ff.
4) Ende
Das Ende ist es dann auch, wo das erste Mal so etwas wie ein Mitgefühl für irgendeine Person entsteht. Zuvor war das alles egal, ob dieser oder jener den Löffel abgab, es interessierte einfach nicht.
Alles in allem ist der Film eine Riesenenttäuschung, weil in seiner monumentalen Laufzeit von 140 Minuten so unglaublich viel langweiliger Mist zu finden ist und nur ganz wenig fesselndes Material.
[b]4/10[/b]