Weder lustig noch blutig...12.02.2010
ich mag britischen Humor eigentlich sehr gerne, und vor allem dann, wenn er sich mit dem Genre des Horrorfils mischt. Bestes Beispiel dafür der Riesenerfolg Shaun of the Dead, nicht minder schlecht aber auch Severance oder der unlängst erschienene Doghouse. Da kann doch eigentlich nichts schiefgehen, wenn man sich an den nun hier vorliegenden Streifen wagt, denn auch er verbindet britischen Humor mit dem Horrorsubgenre des Vampirfilms. Dazu noch lesbische Vampire, eigentlich ein perfektes Abendbrot für einen Freitag nach einer reichlich anstrengenden Woche. Doch zu früh gefreut, denn der Film kommt zwar prima aus den Startlöchern, läßt dann aber mehr und mehr nach, nur um schließlich im grauen Niemandsland des Durchschnittshumors zu verenden. Das wäre nicht so schlimm, würde dieses Manko wenigstens durch knackige Bluteffekte wettgemacht werden - wird es aber nicht. und von den groß angekündigten lesbischen Vampiren sehen wir auch nie mehr als leicht bekleidete Damen, die sich gegenseitig anschmachten und vieleicht noch küssen.
Das haben sich die beiden Helden des Streifens aber auch anders vorgestellt. Fletch, Typ gemütliches Dickerchen, hat gerade seinen Job als Clown verloren, weil er generell Kinder nicht mag und während der Arbeit eines davon getreten hat. Jimmy nun wurde zum wiederholten Mal von seiner Freundin verlassen. Was macht man da, wenn man einige Biere im Blut hat? Genau, einen Dart auf eine Landkarte schmeißen und gezielt da hin trampen. Doch tief im Südosten Englands hausen in den Wäldern lesbische Vampire - und an diesen Ort verschlägt es nun Jimmy und Fletch. Dumm nur, daß Jimmy auch noch über eine Blutlinie die einzige Möglichkeit für die tote Vampirfürstin der Wiederauferstehung ist - denn so haben die Vampire kein anderes Ziel, als Jimmy und eine zufällig anwesende Jungfrau zu opfern. Doch Kumpel Fletch wächst, angeleitet von einem Dorfpfarrer, über sich hinaus, und so schaffen es die drei vermeintlichen Opfer, der plage Herr zu werden und mit Stumpf und Stiel auszurotten. Macht nichts, auch anderswo in England wird es noch lesbische Vampire geben, die man künftig bekämpfen kann.
Dann aber ohne mich als Zuseher, denn wie so oft in letzter Zeit ist auch dieser vermeintlich junge, frische Film eine große Enttäuschung. Das liegt an mehreren Dingen: die Story ist reichlich dumm und zusammengestückelt. Logische Fehler reihen sich mit nicht vorhandenen Erklärungen nahtlos aneinander. Die beteiligten Damen - und davon gibt es viele - sind zwar nett anzusehen, aber reichlich talentfrei. Dazu noch die dumme Geschichte von der Jungfrau, die sich ad hoc in Jimmy verliebt, weißen Schleim beim Vampirtod statt rotes Blut ( warum das so ist, fragen wir nicht - wir bekommen ja auch keine Antworten...), einen überflüssigen Pfarrer...das ist einfach zuviel des schlechten. Sehr schade, denn anfangs wird alles richtig gemacht, aber das geht nur solange gut, bis die beiden Buben in einem verlassenen Farmhaus unterkommen. Schon komisch, denn ab da beginnt der Vampirteil, der rundum fad, beliebig und überhaupt nicht mehr komisch daherkommt - aber nicht etwa, weil man nun einen ernsten Horrorfilm drehen wollte, nein, sondern weil vermeintlich komische Szenen eben das einfach nicht sind - komisch. Dieses Manko kennen wir aus britischen Komödien so nicht, und daher breiten wir schnell den Mantel des Schweigens samt des Tuchs des Vergessens über diesen fast unterdurchschnittlichen Film aus. Schade, ich hatte mich wirklich auf den Streifen gefreut, aber es bleibt nur ein fader Nachgeschmack...4/10.