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Egal wie man auch zu ihrer Musik stehen mag, die Popgruppe ABBA ist ein kulturelles Phänomen, ihre Musik beeinflusst bis heute etliche weitere Künstler und der Kult um die vier Schweden reist nicht ab. Zum Beispiel ist das Musical „Mamma Mia“ eine Hommage an ABBA und begeisterte in den letzten Jahren weltweit ein Millionenpublikum. Doch schon 1977, auf dem Höhepunkt einer außergewöhnlichen Karriere setzte man der Band bereits ein filmisches Denkmal. Während ihrer Australien-Tour entstand „ABBA – The Movie“ und fängt die glühende Begeisterung der unzähligen Fans bestens ein.

Der noch junge Regisseur Lasse Hallström hatte bereits einige Arbeiten für das schwedische Fernsehen konzipiert und wies für sein Alter beeindruckende Professionalität und Erfahrung auf. So betraute man ihn mit dem großzügig budgetierten Projekt und Hallström machte seine Sache sehr gut. Kein Wunder das seine weitere Karriere sehr gut verlief und er unter anderem dreimal für den Oscar nominiert wurde und mit Filmen wie „Gottes Werk und Teufels Beitrag“) sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik ankam.

So konnte Hallström auf moderne Aufnahmetechniken zurückgreifen, drehte in Breitband-Format und im 4-Kanal Ton, darüber hinaus nutzte man in einer Sequenz innovative Computer-Technik, deutlich zu sehen beim Song „Eagle“. Durch den hohen technischen Aufwand wird eine großartige Optik gewährleistet – von beeindruckender Qualität sind auch die perfekt gefilmten Konzert-Sequenzen, von denen es eine Menge zu sehen gibt. Wer generell nichts mit der Musik von ABBA anfangen kann wird es also schwer haben mit dem Konsum des Films. Die hier gebotenen Shows zeugen aber von versiertem Entertainment und live klingen die Songs mindestens genauso gut wie aus dem Studio.

Neben den gut ausgewählten und stimmig montierten Konzert-Sequenzen unterhält der Film mit einer leichten Geschichte, die mit witzigen Momenten aufwartet und niemals konstruiert sondern authentisch wirkt. Robert Hughes überzeugt in der Rolle als sympathischer DJ der für sein Interview immer einen Schritt zu spät ist und der Band daher regelrecht hinterher reist. Dabei bekommt er das volle Ausmaß der „ABBAmania“ zu sehen – ein riesiges Massenpublikum feiert die schwedische Kult-Band, festgehalten in erstaunlichen Bildern.

Die simple Story bietet eigentlich nur den nötigen Zusammenhang zwischen den einzelnen Sequenzen, dank charmantem Witz und einigen Hintergrundinformationen zur Band schmälert das den positiven Gesamteindruck allerdings nur wenig. Im Gegensatz zu einer reinen Dokumentation bieten die Spielfilmelemente einen erkennbaren roten Faden und verbreiten mit ihrer heiteren Stimmung eine luftig-lockere Atmosphäre. Insgesamt ist der Unterhaltungswert recht hoch und der Film erfüllt in jeder Form seinen Zweck: Die euphorische Stimmung bei den Fans kommt ebenso rüber wie die natürliche Art der vier Bandmitglieder.

Fazit: Wer sich ernsthaft für Musikfilme interessiert kommt um diesen Kult nicht herum, auch wenn sich „ABBA – The Movie“ in erster Linie an Fans der Band richtet. Langweilig wird es nicht wirklich, Schnitt, Kamera und Atmosphäre ergeben aber ein stimmiges Bild und so werden im Prinzip alle wichtigen Genre-Kriterien erfüllt.

7,5 / 10

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