Review

Bei solchen “Filmen” schämt man sich eigentlich schon Freund der härteren Gangart zu sein, leider ist es mir nicht möglich anonym eine Kritik zu diesem Machwerk zu verfassen. Da die meisten Leser meiner Kritiken jedoch sicherlich weniger pausenlose Seher hochgeistiger Dramen sind, habe ich weniger Scheu auch diesen Titel in mein Repertoire gesehener Gülle aufzunehmen. Der Zweck (Freunde abgrundtiefen Schundes doch in einer Form zu warnen) mag zwar die Mittel (gerstenhaltige Alkoholika) heiligen, doch irgendwie überkommt mich beim betrachten das Gefühl, das selbst ich hier in Regionen des schlechten Geschmacks vorstoße, die einem lieber hätten verschlossen bleiben sollen. Wirklich, ich übertreibe nicht!!! Die Wertung resultiert ausschließlich aus dem “Humor” den dieser Streifen hervor ruft und aus der Tatsache das zumindest der grobe Inhalt einigermaßen interessant ist. Alle Benotungen über meiner Wertung kann man nicht ernst nehmen, selbst bei meiner bin ich mir nicht wirklich sicher ob diese dem “Film” "gerecht" wird. Aber gebt es zu, der Titel ist schon velockend reißerisch, oder?

Doch worum geht es? Sinnlose Gewalt auf niederstem Niveau! Anhand eines fiktiven Drehs eines Endzeitfilms sollen einem die tragenden Elemente eines brutalen Horrorstreifens näher gebracht werden. Elemente? Wenn dann bitte Element: nämlich die rohe Gewalt zum Selbstzweck. Plakative Zurschaustellung kranker Phantasien ohne Sinn und Verstand. Und irgendwo schafft dieses Schundwerk einem auch aufzuzeigen das solche Filme ohne Sinn und Verstand sind. Doch ich will mal nicht meckern, Spezialeffekte der härteren Gangart sind schon faszinierend - zumindest bei guter Machtart. Aber auch wenn sich hier alles in einem Rahmen bewegt der im unterdurchschnittlichen Maß anzusiedeln ist, gewinnt man schon gute (das ist nicht ironisch gemeint) Einblicke in die Arbeit von Spezialeffektleuten. Stellenweise befinden sich die Effekte nämlich schon im Bereich älterer “Troma” Produktionen - wenn auch das ganze Drumherum weit darunter anzusiedeln ist.

Nämlich die dämliche “Geschichte” ist eigentlich nur Aufhänger für Demonstration und Erklärung der Effekte, in ihrer Machart gnadenlos hirnrissig und total substanzlos. Ich gehe nicht weiter darauf ein, es handelt sich um feminine Amazonen die Jagd auf Mutanten und Männer machen und sich gegenseitig beharken. Ob des Wechsels zwischen Spielfilmszenen und pseudo-dokumentarischen Bildern kommt natürlich weder Spannung, noch Atmosphäre auf. Auch die Darsteller sind unterster Kajüte, billige Schminke und Masken tarnen sie zumindest vor Verballhornungen aus dem Freundeskreis. Leistungen erbringt von ihnen keiner, da der Film sowieso nicht existiert, hat auch keiner einer wirklich lange Spielzeit. Aber die Darsteller sind hier eh zweitrangig, die Handlung genauso. Was wirklich interessant ist, ist eigentlich wie die effektreichen Szenen aufgebaut sind.

So wird hier anhand von Bluteffekten unterschiedlicher Machart - von Fahrstühlen abgetrennte Gliedmaßen, explodierende Köpfe, Leiber durchdringende Macheten, über Kehlenschüsse und Ausweidungen, bis hin zu einer wirklich extremen, an Guinea Pig 2 erinnernden Sequenz - ein breites Spektrum bekannten Splatters abgedeckt. Dies kommt meist auch sehr blutig daher. Ich verstehe ManCity bei dem Review auf der Seite des Gorologen MPAA hier nun wirklich nicht was an den meisten Effekten auszusetzen ist. Denn zumeist tauglich - wenn auf billige Art - sind die Szenen schon. Vor allem die ausführliche Schilderung von A-Z der einzelnen Effekte gefällt, so gut wie jedes blutige Detail wird akribisch erklärt. Zwar können Amateurfilmer ob fehlender finanzieller Mittel nicht jeden Effekt reproduzieren, doch in Punkto technischem Verständnis für zukünftige Produktionen sich das ein oder andere abschauen.

Was nun wirklich den Vogel abschießt - der Regisseur war leider nicht in Reichweite - ist der Part des “Igors”: “Maskottchen” der Crew, der mit Vorliebe Vögeln die Köpfe abbeißt und sich an den Gewaltszenen aufgeilt. (Allein die Tatsache das der Synchronsprecher für das Geld bekommt, wofür andere Ohrfeigen bekommen würden, ist unglaublich). Ein Spiegelbild des geistig verkümmerten Sehers? Doch hier wären Interpretierungen das letzte was ich tun würde. Tut mir leid, ich habe den Vogel doch nicht wirklich abgeschossen, ihn aber mitten in die Weichteile getroffen! Noch ein Versuch. Die gnadenlose Ernsthaftigkeit mit der das ganze vorgeführt wird; dermaßen von sich, bzw. dem Geschehen überzeugt ist der begleitende Kommentar nun wirklich die Krönung. Die Dröhnung holt man sich lieber nebenher. Worte wie “Experten” oder “Realismus” müssen wo schon weh tun. Eine herrlich debile Dokumentation, nicht wirklich empfehlenswert - aber dennoch für manche sicher einen Blick wert! Doch dann sollte man Bier im Haus, sowie Spaß an massig unfreiwilligem Humor haben und zudem Freund von plakativer Gewalt sein! Vor allem ersterer Faktor war ausschlaggebend für die Benotung... :-p

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