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I Spit On Your Grave empfand ich ausnahmsweise sehr negativ für das Horror/Trash Genre. Die endlosen Rape-Szenen in beinahe lustiger 'Schulmädchen-Report-Manier' sind hier der ausschlaggebende Anteil an einem doch eher Frauenverachtenden Film.
Über die erste Hälfte des Films hinweg wird hier nur misshandelt, vergewaltigt, -das Opfer wird wieder 'laufengelassen' dann wieder eingefangen, nochmals misshandelt usw., was den Betrachter beim 'Endspurt' der Vergewaltigungen bereits ermuedend abwinken lässt.
Der Trottel, der sich nur so halb traut, Jennifer Hill zu vögeln lokkert das ganze auch eher auf. So gibt`s hier eine unangebrachte Mischung aus derben, demütigenden Szenen und lokkerer Athmosphäre zu sehen.
Plötzlich schlägt der Streifen dann wieder um und das Opfer darf nach einer halben Stunde 'Bitte hoert auf' auch noch was anderes sagen: 'Es tut so weh, bitte - ich mach`s Dir mit der Hand, es wird auch gut!'. Die Szene erweckt nach der ganzen Tortur erstmals wieder den Eindruck, es handele sich um ein menschliches Wesen, was da die ganze Zeit auf`s Übelste missbraucht wurde. -Soll aber nur darstellen, das der Willen des Wesens nun soweit gebrochen ist, das Kompromisse die Peiniger sicherlich nicht mehr zufriedenstellen werden. Schliesslich soll der Trottel das Wesen dann töten, was er allerdings nur vorgibt.
Wenn man bis jetzt durchgehalten hat, darf man sich auf den Revengeteil des ganzen freuen. -Jennifer Hill mutiert sozusagen zu dem auf dem Cover, bzw der Teaseline angekündigten Monster, das eiskalt und berechnend seine Peiniger zerstören wird.
Dabei wird auch wieder voll und ganz auf das einzige gesetzt, was Frauen so können: Titten zeigen und Männer scharf machen. Also verführt das diabolische Biest , das nach all den Schändungen ihr Sommerhäuschen nicht verliess, sondern sich wusch, noch etwas an Ihrem Roman schrieb und sich ernster kleidete die Peiniger No. 1 und 2 und tötet sie kurz vorm 'Finale'. Nicht zu fassen, was eine Frau doch alles aushalten kann. Vergewaltiger No. 3 und 4 werden dann eher noch des guten Willens wegen im See abgeschlachtet, dann muss es aber auch gut sein.
Das abstossend kalte der Peiniger und deren Tat wie zB in Last House fehlt hier leider komplett, dafür gibt es den Vollzug im Übermass, was mich doch an der 'Moral' des Filmes zweifeln lässt. Auch dieser unpassend gutherzige Trottel, der sich dann doch mal ein halbes Stösschen genemigt ist absolut fehl am Platze, denn das groteske, das die beiden Söhne in Muttertag ausstrahlen, bringt er nicht rüber, sondern stellt mit seinem Verhalten ganz klar fest das dieses Verhalten, nur etwas für 'echte Männer' ist.
Ein Film, der Aufsehen erregt, aber sicherlich kein Partyfilm oder lohnenswert fuer Freunde des Gores/Horrors/Revenges. Trash ist es in jedem Fall, aber eher Softporn/Rape/wasweissich-Mist, der entweder seinen Sinn verfehlt hat oder aber so gemeint, wirklich krank ist.
6/10 für dieses Machwerk.