"In Search of Lovecraft" dürfte wohl das gruseligste lovecraftsche Filmprojekt bis dato sein, welches zwar weder stilistisch noch thematisch sonderlich viel mit den Werken von H. P. Lovecraft gemein hat, aber dafür ganz ungeniert mit dem guten Namen des Literaten für sich wirbt. Gruselig bezieht sich in diesem Zusammenhang daher auch nicht auf den Inhalt, sondern auf die grauenhafte Realisierung. Kann schon sein, dass für den Regisseur und Skriptschreiber von Lovecraft eine gewisse inspirierende Faszination ausging, allein dürften jedem Freund der lovecraftschen Materie eher Tentakel wachsen, so er sich gutgläubig auf diese C-Movie Gurke einlässt, als dass sich selbst niedrigste Erwartungen erfüllen, die man auch einem Amateurprojekt von Fans für Fans entgegenbringen darf.
Die Inhaltsangabe ist auch schon das einzige was den Film zusammenhält. Reporterin Rebecca Marsh findet während einer Reportage über den ehrenwerten H.P.L. heraus, dass dessen Mythos-Geschichten keine Fiktion sondern überaus real sind. Mit Hilfe eines Kameramanns (ja, noch ein Beitrag im Dokustil mit Wackelkamera!), eines Experten für Okkultismus und sowas wie einer Hexe (angeblich die vom Cover) macht sich Rebecca auf die Suche nach... ehrlich gesagt, keine Ahnung nach was und muss sich dafür mit diversen KKK (komischen Kultisten und Kreaturen) herumplagen.
Tja, schon das DVD-Cover ist ein tierischer Verlader, denn "In Search of Lovecraft" ist nicht nur kein Lovecraft, sondern nicht einmal ein Fingerhut Sleaze enthalten. Dafür bietet der Streifen unzählig viele, endlos lange und vollkommen statische Kameraeinstellungen in denen die beteiligten Darsteller sich mangels schauspielerischem Können die Handlung einfach gegenseitig erzählen. Toll, denn so braucht man nie wieder Geld für Botox ausgeben, die Gesichtslähmung kommt ganz von allein beim Anschauen. Denn ferner gibt es auch keine stimmungsvollen Settings, sehenswerte Spezialeffekte oder überhaupt auch nur ein Quentchen an Atmosphäre, was selbst ein Amateurfilmer ohne Budget, aber dafür ersatzweise mit ein paar Ideen hinkriegen könnte. Wer auf Lovecraft steht, der sollte den Filmtitel unbedingt wörtlich nehmen, fündig wird er allerdings nicht werden. Allen anderen rate ich ohnehin dringend ab.
Vielleicht mag der eine oder andere sich jetzt denken: "Hört sich gut an, denn ich stehe auf schlechte Filme, weil Trash ja schließlich auch unheimlich komisch sein kann." Daher noch einmal meine ausdrückliche Warnung: "In Search of Lovecraft" ist weder unheimlich noch komisch. Zwar fallen mir durchaus ein paar (wenige) Filme ein, vor deren erneuter Sichtung ich mir sogar eher noch einmal diesen Schrott geben würde, die Wahrscheinlichkeit vorher vom Blitz getroffen zu werden ist aber dennoch ungleich höher.