Mit "Spiel mir das Lied vom Tod" schuf Sergio Leone den wohl künstlerisch wertvollsten Western aller Zeiten. Zwar zeigte er schon mit seiner Dollar-Trilogie eine revolutionäre
Art des Westerns, durch die auch damals der Italo-Western begann, doch mit diesem Meisterwerk zeigte Leone eine neue Art der Darstellung solcher damals sehr populären Filme, die damls zuerst sehr kritisiert wurde. Er drückte durch so wenig so viel aus. Der Film hat historischen Hintergrund, mehr als alle andere Westernfilme. Er hebt sich von den billigen, vorher sehr populär gewesenen
B-Wesern ab.
Künstlerischer Wert:
Mit den grandiosen Kameraaufnahmen und dem ausdrucksstarken Soundtrack von Ennio Morricone untermalt wird einem hier eine Chronik des damaligen, von Leone selbst als schmutzig, gefährlich und brutal dargestellten Westen, vor Augen geführt. Kein anderer Regisseur nahm sich damals 14 Minuten für eine Titelsequenz. Niemand erzählte die Geschichte durch so wenige, aber trotzdem sehr gute Diaolge, und durch so viele perfekt inszenierte Bilder. Ein Schießduell wird nicht, wie in den meisten anderen Western, schnell und mit dummen "Ich zieh doch eh schneller als du"-Sprüchen untermalt, sonder knallhart durch eine Kameraperspektive dargestellt, in der man Henry Fonda und Charles Bronson einfach für eine lange Zeit regungslos sich gegenüber stehen sieht. Dann wird an die Gesichter herangezoomt, keiner verzieht eine Miene, bis Frank (Henry Fonda) zieht, doch dann ist Harmonika (Charles Bronson) schneller und trifft Frank so im Leib, dass er vom Druck der Kugel um 180 Grad gedreht wird, und sein Gesichtsausdruck ist nun erschrocken und fassungslos zugleich. Während des Duells wird eine Rückblende gezeigt, in der man sieht, wie der Bruder von Harmonika unter Franks Befehl erhängt wird. Als Frank dann aufgrund Harmonikas Kugel zu sterben droht, steckt er ihm seine Mundharmonika in den Mund und man hört die letzten Atemzüge Franks durch die Mundharmonika verzerrt klingen. Einen so dramatischen, bombastischen und vom "Lied vom Tod"-Score perfekt untermalten Showdown hat man bei einem Western noch nie erlebt. Bei diesem Film merkt man, dass eben Wert auf die richtige Atmosphäre und Spannung gelegt wurde, die perfekt rüberkommt und einen in die Welt des Westerns eindringen lässt, wie Leone ihn sich vorgestellt hat.
Auch die Figuren werden durch lange Aufnahmen der Gesichter und durch ein für jede Figur immer wieder drangenommenes Lied, das die Darsteller charakterisiert, einem vor Augen geführt iund Stück für Stück in die Handlung eingefügt.
Für diesen absolut gewlungenen, sich von allen anderen Western abhebenden Film und Meilenstein des Genres:
10/10