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Story: Indochina (heutiges Vietnam), 1920er Jahre: Ein 15-jähriges französisches Mädchen (Jane March) lebt mit ihrer Familie in ärmlichen Verhältnissen. Hinzu kommt, dass ihr älterer Bruder immer wieder Geld für Opium stiehlt und auch sonst, durch seine aggressive Verhaltensweise, Angst bei ihrem geliebten jüngeren Bruder erzeugt. Trotz alle dem scheint er von ihrer gemeinsamen Mutter mehr geliebt zu werden, was ihr sehr zu schaffen macht. Eines Tages lernt sie einen chinesischen älteren Mann (Tony Leung Ka-Fai) kennen, der sehr wohlhabend ist. Es entsteht eine sexuelle Beziehen zwischen den beiden. Trotz der Tabus wegen Nationalität und Alter, verliebt sich der ältere Mann unsterblich in das junge Mädchen. Diese lässt sich für ihre Dienste ausbezahlen um das Geld ihrer Mutter zu geben, der sie vorschwindelt, der Mann sei nur ein wohlhabender Freund, der ihr helfen möchte. Als dann der Mann gegen seinen Willen eine vorbestimmte Ehe mit einer anderen chinesischen Frau eingehen muss und das Mädchen nach Frankreich muss, stellt sie erst Fest, das auch sie ihn über alles liebt...

Kritik: Der Liebhaber ist ein Liebesdrama mit sehr vielen Erotikszenen. Die Darsteller können allesamt überzeugen, da sie glaubwürdig agieren und so auch rüberkommen. Insgesamt liefern aber sicherlich die zwei Hauptprotagonisten Jane March und Tony Leung Ka-Fai die beste Performance ab. Leider können sie so manche unfreiwillig komischen Szenen, die es vor allem aufgrund mancher Dialoge gibt, auch nicht retten.

Visuell ist der Film als gelungen zu bezeichnen. Man kann sich dank der tollen Kulisse auch gut in jene Zeit und Ort hineinversetzen. Neben Erotik setzt dieser Streifen vor allem auf sinnliche Momente, die meist von einer alt klingenden Stimme aus dem off, kommentiert wird. Das meiste davon wurde auch recht gut umgesetzt, allerdings hat der Film so unglaublich viele Längen zu verbuchen, das man im wahrsten Sinne des Wortes ein Liebhaber solcher Filme sein muss, sonst kommt gelegentlich extreme Langeweile auf. Für Leute wie mich, die mit solchen Streifen nicht allzu viel anfangen können, aber dennoch Dramen mögen, gibt es in dem Film immerhin ein sehr gelungenes melancholisch-trauriges Ende, das für seine Längen entschädigt.

Die Musikuntermalung ist auch recht gelungen. Ohne zu dick aufzutragen, wird das gesehene sehr melancholisch untermalt und passt daher ausgezeichnet.

Fazit: Insgesamt hat Regisseur Jean-Jacques Annaud für meinen Geschmack ein zu langatmiges Werk abgeliefert, in dem leider zu häufig Langeweile aufkommt. Dank der guten Darsteller und vor allem des gelungenen Endes, kommt der Film für mich noch grade ins Mittelmaß. Nur für Liebhaber solcher Filme zu empfehlen. 5/10

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