Preview des Films Julie and Julia vom 03.06.09 im Berliner Zoopalast
Von der Inhaltsangabe wenig begeistert und eher das Schlimmste erwartend, wurde ich überrascht von einem kurzweiligen, anspruchslosen, aber doch recht unterhaltsamen und an einigen wenigen Stellen sehr witzigen Film, der zwar nicht das Rad neu erfindet aber durchaus auf seine Art zu unterhalten weiß. Die Geschichte des Films wird dabei in zwei verschiedenen Handlungssträngen erzählt, die jeweils nach einer wahren Begebenheit stattfanden und parallel im Film nebeneinander herlaufen. Die Story selber ist schnell erzählt: Julie beschließt 2002 einen Blog zu schreiben. Das Thema soll Kochen sein. Dafür nimmt sie sich das Kochbuch der berühmten Julia Child vor und beschließt, ein Jahr lang über 500 Rezepte zu benutzen und über Erlebnisse zu berichten.
Gleichzeitig erfährt der Zuschauer über die Entstehungsgeschichte des Kochbuchs und das Leben eben dieser Julia Child, die von Meryl Streep genial dargestellt wird. Trivial würden die einen sagen, die dies nun lesen, aber mehr ist es auch nicht. Trotzdem beweist der Film, dass auch Triviales seinen Reiz haben kann und auch einen Skeptiker überzeugen kann. Sicher mag zum Schluss ein für viele typisch- hollywood klischeehaftes Ende übrig bleiben, aber das ist nur eines der sich in Grenzen haltenden Mankos, die der Film aufweist.Letztlich ist der Film perfekt für einen Abend zu zweit, wenn man eh nichts besseres vor hatte, als gemütlich den Tag in Form eines unterhaltsamen Films ausklingen zu lassen.
Natürlich soll das auch Warnung an diejenigen sein, die sonst auf etwas rabiatere Kost stehen. Denn eines bietet der Film sicherlich nicht: Action. Aber das sollte dem geneigten Kinogänger bewusst sein, wenn er sich auf diesen Film einlässt. Der Film lebt vom Dialog und kann auch in seiner synchronisierten Fassung den einen oder anderen Witz authentisch rüber bringen. Fazit: leichte Kost gibt es nur in Form des Filmes, aber sicher nicht in Form der 500 Rezepte, die Julie ausprobiert. Für Kochfans, die sicherlich Julia Child kennen werden – ich tat es nicht – gibt es vielleicht noch die eine oder andere Anregung. Ansonsten hat man auch nichts verpasst, wenn man sich an der Kinokasse für einen anderen Film entscheidet.