Review

Cannibal Underground

Es kommt immer auf die Erwartungen an... das bewahrheitete sich mal wieder bei "Stag Night", einem DTV-Slasher, in dem ein Junggesellenabschied in den U-Bahn-Schächten New Yorks auf ein paar Underground-HillBillie-Kannibalen trifft. Hätte ich ihn nicht auf dem Fantasy Filmfest gewonnen, hätte ich diesen Kannibalen-Slasher nie gesehen, erst recht nicht auf unscharfer DVD, da ich eigentlich nur noch Blu-rays gucke. Ich erwartete puren Müll, Lebenszeitverschwendung... Es trat zwar nicht das Gegenteil ein, aber ein kleine positive Überraschung war schon drin. Da hatte ich sogar auf dem Festival schon schlechtere Filme gesehen.

Eine gewisse B-Movie-Atmosphäre ist gegeben, das Setting bzw. Sub-Sub-Genre noch nicht so abgenutzt wie gedacht, der Härtegrad erfreulich hoch & der Soundtrack viel besser als es der Film eigentlich verdient. Darüber gibt es wenig Totalausfälle in Sachen Schauspieler & einen konsequenten Schluss, der den kurzweiligen, temporeichen Spaß nur nochmal unterstreicht. Ein Horrormeilenstein sieht natürlich anders aus, dafür sorgen schon allein die dummen Dialoge, die wackelige Parkinson-Kamera & Charakter, so tief wie ein Pfütze. Aber wenn nachts im TV sonst nichts läuft - warum nicht! Ein etwas gruseligeres Design der Kannibalen-Obdachlosen hätte ich mir gewünscht, dazu ein paar Fragen geklärt (was war das für eine kleine Gemeinschaft von eigentlich nett wirkenden Obdachlosen?) - aber kotzen oder schon vor dem Abspann ausmachen, wollte ich nie wirklich!

Fazit: Kannibalen in der U-Bahn - wer bei der DTV-Produktion absoluten Schrott erwartet, liegt nicht ganz richtig. Kann man durchaus Spaß dran haben!

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