Review

Es war einmal in Amerika
Sergio Leones letzter Film überhaupt,über 10 jahre Vorbereitung,ein krönender Abschluss seiner Amerika-Trilogie.

Handlung: eine New Yorker Gang,aufgewachsen im jüdischen Stadtteil,verdient sich schon früh Geld mit kriminellen Handlungen was für die Jungs von Kindesbeinen an normal scheint.Noodles,der schon früh ein Anführerpotenzial durchblicken lässt,lernt durch einen Raubversuch Max kennen,der ebenso ehrgeizig kriminell ist wie er selbst.
Die beiden werden sehr gute Freunde.Noodles muss für einen Racheakt lange Zeit ins Gefängnis . Als er freikommt,hat sein Freund Max eine Organisation geschaffen , die den beiden eine ganz neue kriminelle Karriere erlaubt.
Als Noodles Max vor seinem grossen Traum,einem Raubüberfall beschützen will,verrät Noodles ihn an die Polizei um sein Leben zu retten.Max schlägt ihn nieder,und somit nimmt Noodles nicht an dem Raub teil , und entgeht so dem Blutbad .
Noodles verlässt New York,nachdem er feststellt , das der Gemeinschaftsfond ihrer Gang geplündert wurde , eindeutig von jemandem aus ihrer Gang.

Nach 30 Jahren kehrt Noodles nach New York zurück . Er wurde von jemandem benachrichtigt,obwohl er untergetaucht war.Am Schluss gibt es eine sehr überraschende Auflösung.

Der Film hat drei Zeitebenen : die Kindheit der Gang,ihren Höhepunkt und ihren Zerfall und Niedergang.Die ersten Ebenen werden in Rückblenden erzählt , die letzte ist linear erzählt worden.

Analyse: Sergio Leones letzter Film stellt in meinen Augen gleichzeitig ein Vermächtnis dar. Der Wiederaufbeleber des Italo-Westerns hatte vor dem Dreh des Films erfahren , das er an einer schweren Herzkrankheit litt , verschob den Dreh aber nicht,was auf eine tiefe Überzeugung und einen Nachlasswunsch hindeutet . BESONDERHEIT : Der Film entfaltet meiner Meinung nach selbstverständlich beim gucken eine sehr grosse Wirkung , jedoch ist die Wirkung nach dem Film bedeutend grösser . Das kommt meiner Meinung nach durch die Länge des Films,den Soundtrack ( der wirklich sehr emotional ist ) und durch die Schauspielerei.
Die Schauspieler haben wie in allen Leone Filmen in bedeutenden Szenen einen leeren Blick,der dem Zuschauer eine eigene Interpretation zulässt. Der Soundtrack wirkt sehr naiv,aufgrund der Kombination von sehr harten Szenen und deren teilweise gefühllos wirkende Verarbeitung der Charaktere,was ihm einen sehr hohen Wiederhörwert gibt ( Nach der Vergewaltigung von Deboraah durch Noodles spielt Morricone ihr Theme ein , was sehr unangemessen wirkt,und dadurch eine sehr grosse Wirkung erzielt ).Diese Art des Filmemachens,lässt den Film zu einem Film machen,der erst durch den Zuschauer komplett wird . Die Gedanken des Zuschauers vervollständigen den Film ,und zwar auch dadurch,dass viele Szenen und Informationen fehlen,wie man den Eindruck bekommt ( man sieht nie Noodles Eltern,der Überfall auf die Federal-Reserve Bank,Max LEBENStraum wird nicht gezeigt,ebenso Noodles Gefängnisaufenthalt oder seine 30-järige Abwesenheit ).

Zu all diesen Faktoren kommt noch dazu,dass die meisten Menschen mit Hollywoodfilmen aufgewachsen sind. Leones Umgang mit den amerikanischen Schauspielern und ihre Wirkung,der Umgang mit Sexualität ,die harten,sehr detaillierten Szenen und die Konfrontation der Kinderschauspieler mit eben diesen Elementen ist etwas sehr ungewohntes für den Hollywoodfilmgewohnten Zuschauer,und hinterlässt einen grossen,emotionelen und prägenden Eindruck .

Insgesamt ein sehr bewegender Film.Sehr emotional und gleichzeitig hart. Diese Mischung lässt den Film sehr rund und vollkommen wirken und macht ihn durch die enthaltene Geschichte einer tiefen Freundschaft sehr greifbar und nachvollziehbar.
Ein Film der für sich steht,für nichts anderes.

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