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Im Jahre 2001 veröffentlichte Darren O'Shaughnessy den ersten Roman seiner mittlerweile zwölf Bücher umfassenden Darren Shan-Serie. Darin gerät ein von Spinnen faszinierter Junge namens Darren zusammen mit seinen „wilden" Freund Steve, der nur Unfug im Kopf hat, in einer Freakshow namens „Cirque du Freak" an einen Vampir. Der Film Mitternachtszirkus - Willkommen in der Welt der Vampire basiert nun auf dieser Reihe, kommt jedoch reichlich konventionell daher. Jugendliche Vampire scheinen momentan in und so wuchtete man auch Diese Romanadaption ins Kino - dieses Mal ungleich der Twilight-Reihe allerdings mit mäßigen kommerziellem Erfolg: Die 40 Mio. Dollar Produktionskosten wurden bisher nicht annähernd eingespielt. So ist es auch unwahrscheinlich, dass der mitten in einem Quasi-Cliffhanger abbrechende und deswegen verärgernde Film jemals fortgesetzt wird.

Dabei beginnt Mitternachtszirkus noch vielversprechend. Die an Spider-Man erinnernde Art der Einführung der Figuren und der animierten Credit-Sequenz gestalten sich kurzweilig, hin und wieder gesellt sich Situationskomik hinzu, wenn bspw. ein diabolischer Lehrer seine Methode, die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen, präsentiert. Auch der Besuch im „Cirque du Freak", das Initiationserlebnis für das Entspinnen der Vampir-gegen-Vampyr- und oft erzählten „Aus Freunden werden Rivalen"-Geschichte, kann als ein Highlight bezeichnet werden, da diese Szenerie eine mysteriös-unheimliche Atmosphäre umwebt. Doch wird aus dem Potenzial, welches sich aus den Absonderlichkeiten und Fähigkeiten der Freaks ergibt, im weiteren Verlauf der Geschichte nur wenig mehr gemacht als ein vordergründiger Platt-Humor, der ab und an durchscheint. Die Charakterzeichnung der Figuren dahinter bleibt weitgehend im Dunkeln.

Das größte Problem des Films ist jedoch, dass er nicht weiß, welche Zielgruppe er ansprechen soll. Da sich bei Hauptfigur Darren (Chris Massoglia) erst gegen Ende hin eine nur mäßig emotional besetzte Romanze mit dem Affenmädchen Rebecca (Jessica Carlson) andeutet sowie eher auf das „Artenreichtum" der Freaks und das holzhammerartige Vermitteln von identitätsbildenden Botschaften („Es kommt nicht darauf an, was du bist, sondern wer du bist!") geschielt wird, könnte man vermuten, dass das Klientel eher eines im Frühstadium der Pubertät ist. Doch einige gewalttätige Auseinandersetzungen und die Bedenken von Darren, Blut zu trinken - und sei es auch nur, um überleben zu können - zeugen von einem moralischen Konflikt, den erst Ältere nachvollziehen können. Von daher wundert es auch nicht, dass Mitternachtszirkus bisher gefloppt ist.

Die düstere Atmosphäre des Films ist gefällig, Chris Massoglia als der Shia LaBeouf der nächsten Generation vermag solide, aber nicht perfekt die Sympathien auf seinen schmalen Schultern zu tragen. Sowohl Willem Dafoe als dandyhafter John Waters-Lookalike als auch Salma Hayek als Quasi-Wahrsagerin in den Nebenrollen tragen zur Kurzweiligkeit des Films bei. Dieser Mix aus Fantasy-Saga und Horrorkomödie verspielt jedoch durch seine auf den nächsten Teil vorbereitende Aufbrauchstimmung am Ende viele Sympathien, da der Zuschauer dadurch einmal mehr das Gefühl bekommt, nur einen Appetithappen gesehen zu haben. Satt wird man dadurch leider ebenso wenig wie durch die in gewohnten Bahnen verlaufende Handlung um zwei Freunde, die zu Rivalen werden, was wiederum irgendwie an Spider-Man erinnert.  

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