Inhalt:
1595: Der lang andauernde Krieg ist endlich beendet. Die Brüder Knut und Erik sind Mitglieder der Kommission, die die Grenze zwischen Finnland und Russland markiert. Im Zuge dieser Aufgabe begehen sie eine schreckliche Sünde: Sie überlassen ein junges Mädchen einem fürchterlichen Tod. In einem namenlosen Dorf finden die beiden Unterschlupf. Knut und Erik betreten eine seltsame Hütte auf der Suche nach Vergebung......
Bewertung:
Eine bemerkenswerter Film mit exzellenten Schauspielern. Der Untertitel heisst "Wash your sins" was es sehr gut zusammenfasst. Wer wie in den Ankündigungen einen Horrorfilm lastigen Streifen erwartet wird sicherlich enttäuscht sein. Wir haben es hier mit einem 80% Drama mit 20% seltenen (insbesondere am Ende) Horrorelementen zu tun. Wer als gediegener Horrorfilmfan an den Film ran geht und nicht offen für andere Filmstile ist wird ihn garantiert abwerten.
Obwohl Brutalität und Gnadenlosigkeit von den beiden Brüder schon in extremer Weise vorgelebt wird. Die Zeiten sind rauh und man kämpft ums überleben und nimmt keine Rücksicht. Auch nicht auf das junge Mädchen. Aber die Sünden die der ältere Erik in diesen Jahren auf sich geladen hat schreien nach Erlösung. Knut billigt nicht jeden Handlung und so herrscht auch eine grosse Spannung zwischen den Brüdern.
Das ganze wird in unglaublich atmospährischen Bildern im Wald und in dem Grenzdorf gefilmt. Die teils langen Einstellungen schaffen eine unglaublich düstere Stimmung. Dies wird von den blassen Farben der Kamera und entsprechende Filter unterstützt. Dadurch entsteht eine gute Einheit mit den sehr präsenten Schauspielern die allesamt ihre Arbeit sehr gut machen. Ab und an taucht das "tote" Mädchen auf und macht besonders dem jüngeren Knut das Leben zur Hölle.
"Wo ist eigentlich die Hölle ?" - dies ist eine der Kernfragen des Films. Er wird auch im Film verbal und durch die Handlung beantwortet, Es ist kein Höllenofen unter der Erde, es ist "ein Ort wo Gott abwesend ist und schlimmes Leid passiert..." Es ist schon ein harter Brocken was uns hier im Stile eine schweren Arthouse Cinema Streifens vorgetragen wird. Das surreale Ende ist sehr expressionistisch vorgetragen und wirkt sich positiv auf den Gesamteindruck aus.
Der Film ist nicht für 08/15 Gorehounds interessant, obwohl am Ende das Blut im wahrsten Sinne des Wortes in Strömen fliesst, aber für Freunde des anspruchsvollen Dramas mit leichtem Horroreinschlag sehr zu empfehlen. Dafür kann ich eine 7/10 Punkten vergeben.