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ONE ARMED BOXER

Tien Lung (Wang YU) hängt mit den Angehörigen der hiesigen Kung Fu-Schule in einem Restaurant rum als die Leute von Chao, einem fiesen Opiumhändler (was damals bekanntlich nichts ungewöhnliches, geschweige denn ungesetzliches war -- aber wozu Logik wenn man sich unterhalten will?), Stunk machen. Tien Lung schreitet ein und es kommt zu einer Schlägerei. Danach trifft man sich vor der Stadt um sich richtig fertig machen zu können. Nach dem Kampf wird Tien Lung verleumdet und Chao dreht ab weil er seine Ehre beleidigt sieht. Er zieht eine internationale Mörderbande zusammen, die schließlich die gesamte Schule aufreiben, den Lehrer töten und Tien Lung seinen rechten Arm abschlagen (!) wird.
Doch Tien Lung gibt nicht auf: Blutend schleppt er sich vom Schauplatz und wird (was Wunder) von einem Kräuterfritzen und seiner Tochter gefunden. Er unterzieht sich einem grausamen Ritual, das seinen verbleibenden linken Arm unzerstörbar machen wird. Vom Wunsch nach Rache beseelt, trainiert er Tag und Nacht und eines Tages macht er sich auf in die Stadt, um den Mördern seines Lehrers in einem "Duel to the Death" Saures zu geben...

Ein relativ junger und quietschfideler Wang Yu fasziniert hier einmal mehr mit gut choreographierten Kampfszenen, humorvollen, machmal slapstickartigen Einlagen und halt allem, was man an ihm so liebt: Was Wang Yu durch mangelnde Martial Arts-Fähigkeiten verliert, macht er doppelt durch seine einzigartige Leinwandpräsenz wieder wett. Man klebt förmlich an diesem Gesicht und ist sofort bereit sich von ihm durch den Film führen zu lassen. Die Kämpfe sind zwar nicht so arg blutig wie man es aus z.B. den "One Armed Swordsman"-Filmen her gewohnt ist und auch nicht (ganz) so abgedreht wie bei dem berühmten Sequel "One Armed Boxer vs Flying Guillotine" -- trotzdem tauchen auch hier schon die bekannten, bunt zusammengewürfelten Feinde (der indische Guru, die Kickboxer, dem Wang Yu-Stammschauspieler Lung Fei usw.) des zweiten Teils auf und verbreiten mit ihren herrlich naiven (im Film natürlich "tödlichen") Kampftechniken eine wunderbare Laune. Und natürlich gibt es auch Blut und abgetrennte Gliedmaßen zu sehen. Die bekannte Sequenz aus den "Swordsman"-Streifen, als er seinen Arm verliert und gesundgepflegt wird, wird geil parodiert, indem nur schnell hintereinander geschaltete Einzelbilder des Pflegens und Gesundens gezeigt werden (vielleicht ein kleiner Seitenhieb, weil die Shaw Brothers ihn nicht mehr haben wollten?). Die Musik ist ebenfalls okay. Das einzige was ich ein bißchen vermißt habe, ist ein "richtig" böser Antagonist, halt einer, der mit einem Hakenkreuz auf der Brust Leuten den Kopf abschlägt, aber das kommt ja dann noch...

Fazit: Insgesamt auf jeden Fall ein absolutes Muß für Fans des zweiten Teils (schon weil man ja wissen muß warum der Arm ab ist...) und ein mehr als sehenswerter, wunderbar trashiger Eastern der abgedrehten Sorte.

8,5 von 10 Punkten

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