Das Todeslied des Shaolin (1977)

Das Todeslied der Shaolin

Donnerwetter, was findet man nicht alles so auf RTL2 nachts um halb 4... Na zum Beispiel Soft-Pornos, Dauerwerbesendungen, Actionreißer und ab und an sogar mal eine solche Perle wie diesen Film. Asien im frühen 1900: Die Japaner stehen im Krieg mit den Chinesen. Die Rebelle kämpfen gegen die Patrioten und ausserdem gibt es noch eine entführte Prinzessin und Schaukämpfe. - So viel zur Story. Ja, gut, das ist nicht viel, aber vermutlich noch mehr als aus dem Film hervorgeht.
Also eigentlich jagen die Japaner die ganze Zeit einen chinesischen Patrioten der aber so toll kämpfen kann dass er sie immer wieder besiegt und deshalb überlebt. Aber wenig Story bedeutet ja nicht gleich wenig Unterhaltung.
Der Film bietet nämlich allerhand trashige Sachen und ist deswegen recht lustig anzusehen. Klar, man könnte es mehr geniessen wenn er nicht so langweilig wäre, aber darüber trösten einige Lacher noch hinweg. Es gibt hier ua. lustige Soundeffekte (wenn jemand gähnt wird z.B. eine Sprungfeder oder so eingespielt) und ausserdem darf man noch herrlich absurde Ideen bewundern wie Zombies! Ja, Zombies im Easternfilm, gut oder? Diese Zombies sind übrigens zu dritt und werden bis man sie braucht als Geheimwaffe in Kisten gepachtet und dann durch Wasser geweckt. Ihre Gesichter sind in bester Italo-Manier unförmig mit Lehm gestaltet und sie kommen ungelogen aus dem Reich der Toten. Auch gibt es eine sehr dämliche Synchro, wie einen Kampfansager der so langweilig, langsam, lang gezogen und langatmig redet das einem die Worte fehlen. "Käääämpft!" Übel sind auch die Slapstick Szenen die ganz plötzlich auftauchen, ein Judo Kämpfer wird z.B. mit Mehl beschüttet, rutscht dann auf Öl herum und bleibt mit den Füssen in Leim-Eimern stecken oder ein Typ der gerade an der Wand hoch läuft wie eine Fliege. Ein weiteres Highlight sind die bescheuerten und lustigen Namen der Figuren hier, da wären: Der einäugige Ken( aka Das Einauge), der Gewehrmann, Kembo aka Die Maske (der so aussieht die der Mönch mit der Peitsche im Fettwanst-Kostüm), Der fliegende Drache usw. Und beim Harakiri sieht man dass die Kämpfer sich das Schwert nicht in den Bauch sondern in den Schwertgürtel stecken, tja, sie dachten wohl das merkt keiner aber mir entgeht nichts! Also wenn man den Film nicht unbedingt allein guckt könnte man als Trashfan seine Freude haben, allzu anspruchsvolles Publikum findet der Film mit Sicherheit nicht. Jetzt noch ein paar Dialoge dann ist Ende:
"Wer seid ihr?" - "Ein Patriot."
Messerwerfer: "Stirb, die großkotziger Hund!"

Fazit: Der groben Masse dürfte der Film etwa so gut schmecken wie Müsli mit Mineralwasser aber der durchschnittliche Trash Konsument wird unterhalten.