Selten kann man von einem Streifen behaupten, dass es sich um einen reinen Männerfilm handelt, auch wenn Zombiekomödien sicher eher die männliche Klientel ansprechen.
Wenn es jedoch um einen reinen Geschlechterkampf geht – und dieser ist hier sehr wörtlich zu nehmen – kann man sich das Bierchen schon mal kalt stellen.
Denn erstmals gibt es eine nachvollziehbare Rechtfertigung, mit voller Wucht auf Frauen einzuschlagen…
…oder besser: Auf das was sie mal waren. Denn im abgelegenen englischen Örtchen Moodley sind sämtliche Frauen zu blutrünstigen Zombies mutiert.
Hierher verschlägt es die sechs Kumpel um den frisch geschiedenen Vince und den Macho Neil, die eigentlich nur ein Sauf-Wochenende fernab ihrer keifenden Frauen verbringen wollten. Da die weiblichen Zombies bereits die Männer des Ortes verspeisten, stehen die sechs natürlich im Visier der mordlüsternen Meute…
Dass die Briten ordentliche Zombiekomödien drehen können, haben sie unlängst mit dem modernen Klassiker „Shaun of the Dead“ bewiesen, doch Autor Dan Schaffer und Regisseur Jake West stehen dem in kaum etwas nach.
Allein die ersten fünf Minuten erwecken die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers, als die sechs, vermeintlich sieben Typen mit kurzen Einspielern und jeweiligem Freeze Frame mit Namen vorgestellt werden. Schnell wird klar: Diese Typen brauchen eine Auszeit, selbst der homosexuelle Graham wird von seinem Partner eingeengt.
Dass der Fahrer ihres Vans ausgerechnet eine Frau ist (Ruth, die von Neil kurzerhand in Candy umgetauft wird) lässt die Hormone einiger zwar für kurze Zeit aufkochen, doch als man im verlassenen Örtchen Moodley ankommt, will man sich zunächst auf typisch männliche Aktivitäten konzentrieren.
Dies geschieht im Verlauf jedoch in einer Form, wie es von den Jungs keineswegs geplant war und doch kommt in einigen Situationen das kindliche Gemüt eines kleinen Jungen zum Vorschein.
Denn schließlich muss man sich neben dem üblichen Verbarrikadieren auch zur Wehr setzen, was mit Golfschläger und Fußball (!) geschieht, Spritzpistolen mit brennbarer Flüssigkeit gefüllt und einem ferngesteuerten Auto, um sich ein Walkie-Talkie zuzuschustern.
Besonders im Spielzeugladen haben die Jungs ihre Freude, aber auch bei dem Versuch die Zombiemeute in Frauenverkleidung in die Irre zu lenken, wobei dumme Sprüche der übrigen nur konsequent sind.
Aufgrund des immens hohen Tempos hat man auch kaum Zeit, die Geschichte nach ihrem Sinn zu hinterfragen und in den Raum zu stellen, ob es tatsächlich eine schmerzhafte Schallfrequenz gibt, die ausschließlich von Frauen wahrgenommen wird. Oder was das überhaupt für ein Virus sein soll, welches sämtliche Männer verschont.
Denn es folgt ein Schlagabtausch nach dem anderen, wobei geprügelt, geschlagen und gesplattert wird, obgleich der Goregehalt nicht allzu hoch ausfällt (offener Brustkorb, zerteilter Schädel und abgetrennter Kopf).
Was man mit einem überschaubaren Schauplatz mit kleinen Geschäften, schmalen Straßen und gutbürgerlichen Vorgärten alles anfangen kann, wird, nicht zuletzt durch die sehr versierte Kamera, annähernd optimal unter Beweis gestellt.
So folgen zynische Sprüche einigen körperlichen Konfrontationen, Finger Food bekommt eine ganz neue Bedeutung und wenn die Zombies bereits ins Haus eingedrungen sind, muss auch mal eine Leiter von Dach zu Dach herhalten.
Das turbulente Treiben hinterlässt ein Schmunzeln nach dem anderen und auch wenn man gegen Ende für einen kurzen Moment sentimental wird, ist der Showdown erst dann beendet, wenn die Credits rollen.
Ein Film für echte Spielkinder, Zombiefreunde und Auszeit-von-Frau-Nehmer, obwohl: Bei dem, was uns hier als ehemals weiblich verkauft wird, kommen wir doch gleich wieder angekrochen…
8 von 10