Ich war sehr gespannt, da der grobe Abriss der Story für mich sehr
interessant geklungen hat und mir weiterhin ein Kollege den Film
empfohlen hatte.
Die ersten 30-40 Minuten waren extrem spannend. Die sibirische
Winterkälte strömt durch das Wohnzimmer und man fiebert förmlich mit,
wenn man die deutschen Soldaten leiden sieht. Sie bibbern, kämpfen um
ein Stück Brot und erschlagen sich dafülr fast gegenseitig. Im Lager
angekommen werden "Bösewichte" zur Schau gestellt. Recht dramatisch,
packend und halbwegs realistisch inszeniert ja bis... ja bis der gute
Herr flüchtet.
Ein elender Zufall, triefendes Klischee nach dem anderen. Ich möchte
hier gar nicht alle Zufälle und Klischees aufarbeiten, das würde glatt
einem Spoiler gleichen. Aber noch nie habe ich in einem Film so eine
unrealistisch dargestellte Aneinanderkettung von Zufällen erlebt, dass
mir fast das kotzen kommt.
In der Heimat angekommen sieht er die liebe Familie unterm Tannenbaum
sitzen, die brav in die Kirche geht und die Weihnachtsmesse anschaut.
Natürlich stürmt man nicht ins Haus weil man sich freut seine Familie
nach 8 Jahren wieder zu sehen, NEIN.... man wartet bis alle in der
Kirche sind, entert diese melodramatisch und genau in dem Moment als
das Kindlein die Maria-Statue anschaut, ja genau da sieht sie ihren
Papa und blablabla.
Wem beim lesen dieses Abschnitts schon schlecht wurde, der soll den Film bitte nicht anschaun.
Für etwas naivere Leute und superoptimistische könnte der Film vllt. geeignet sein. 5 Punkte gibts für den sehr gelungenen Anfang und diverse, unter die
Haut gehende Szenen. Ich für meinen Teil war maßlos enttäuscht!