Hardy Martins schildert mit "So weit die Füsse tragen" die wahre Geschichte des Oberstleutnant Clemens Forell (Bernhard Bettermann), der aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Sibirien flüchten kann und auf abenteuerlichen Wegen Jahre später die Heimat erreicht - vom Glauben an seine Familie am Leben gehalten. Ein Film, der unter die Haut geht, der ein düsteres Kapitel Nach-Kriegsgeschichte aufgreift, das heute vielerorts in Vergessenheit geraten ist. Somit hat Hardy Martins wertneutral umgesetzter Film sogar einen gewissen pädagogischen Wert. Allein ist west-alliierter Gefangenschaft verstarben nach Kriegsende mehrere Hunderttausend Soldaten an Hunger, Krankheiten und Zwangsarbeit.
"So weit die Füsse tragen" beeindruckt neben seiner authentischen Geschichte auch durch eine ansehnliche Inszenierung und das gute Spiel seiner Darsteller - wobei man storybedingt fast schon von einer One-Man-Show Bernhard Bettermanns sprechen kann. Lediglich Action sollte man nicht erwarten, da wir es hier vielmehr mit einem Abenteuer-Drama zu tun haben. Ein Tip für Jeden, der mal über den CGI-verzierten Hollywood-Tellerrand hinausblicken will...