Matko und sein 17jähriger Sohn Care leben in
Jugoslawien ihr "Zigeunerleben". Mit krummen Geschäften und kleineren Handelsbemühungen verdienen sie sich ihr Geld. Doch dann kommts Dicke. Nach eine misslungenen Geschäft schuldet er dem "Pitbull" Dadan, einem höheren Familienmitglied der Zigeunermafia, ne menge Kohle. Matko hat nichts, außer seinem Sohn und Dadan will endlich seine Schwester Bubamara verheiraten. So wird eine Hochzeit geplant, nur leider spielen Braut und Bräutigam nicht mit, denn Care ist schon verliebt und Bubamara sucht noch nach ihrer "GROßEN" Liebe!
"Crna macka, beli macor" (Schwarze Katze, weißer Kater) ist eine gelungene Komödie von Emir Kusturica. Er beleuchtet den Alltag der "Balkan-Zigeuner", also Sinti und Roma. Einige würden diesen Film vielleicht als diskriminierend betrachten, aber nein, es geht nicht um wilde und kriminelle Menschen, sondern um das alltägliche Überleben und Leben dieser Wandervölker. Inszeniert wird das ganze urkomisch und ohne Vorurteile. Kusturica selbst sagte in einem Interview: "Der Dreh war die Hölle. Verständnisschwierigkeiten und ständiges Übersetzen machten Regieanweisungen unmöglich. Aber die Besetzung gab ihr bestes und in den Pausen wurde gefeiert". Die Rollen wurden mit "echten" Sintis und Romas besetzt, nicht mit Schauspielern (außer Dadan, der von Srdjan Todorovic gespielt wird und ein paar andere, kleinere Rollen). Dies verleiht dem Film einen zusätzlichen Charme. In den Charakteren fließt eine Menge von den eigenlichen Charakterzügen der Darsteller ein. Ergebnis ist ein witziges Portrait über Zigeuner und den einzelnen Schicksalen der Figuren.
Es ist kein Mainstream-Film aus den USA und brilliert daher nicht mit großen Effekten oder riesen Studiobudgets. Gedreht wurde entlang der Donau und Sava in Serbien. Gerade das verleiht dem Film das gewisse Etwas... die Locations sind gleichzeitig wunderbar anzusehen und dennoch abschreckend durch die Hütten und Behausungen. Als eher unbekannter Film bringt er es dadurch dennoch zu internationalen Ruhm und Beliebtheit. Ein Meilenstein des jugoslawischen Films und der Beweis, dass auch in Europa großes Kino gedreht werden kann, auch wenn das Drehbudget etwas knapper ausfällt. Kein Wunder, dass Emir Kusturica inzwischen in den USA als Professor an einer Film-Uni lehrt.
Ein spitzen Film, den man mal gesehen haben muss!