Review

Sam, der die Haftstrafe wegen Mordes anstelle seines Freundes Billy absitzt, wird von seinem Kumpel während eines Gefangenentransports befreit.
Doch Billy bezahlt die Befreiungsaktion mit seinem Leben.
Sam, der nicht weiß wohin, fährt in ein Waldstück, um dort ersteinmal eine Zeitlang zu verbringen, bis Gras über die Sache gewachsen ist.
Eines Abends entdeckt ihn der kleine Mookie und folgt ihm zu seinem Versteck.
Mookie zeigt Interesse an dem Fremden und schließt Freundschaft mit Sam.
Mookies Mutter Clydie wird von Finanzhaien unter Druck gesetzt. Sie soll ihr Grundstück an die Immobilienmakler verkaufen, damit diese eine Wohnsiedlung, für die reiche Gesellschaft, errichten können.
Um an ihre Milliarden zu kommen ist ihnen alles recht, und so setzen sie Schlägertrupps auf die Familie an, doch die steht mittlerweile unter dem Schutz von Sam, und dieser räumt nicht gerade zimperlich mit den Ganoven auf.
Doch auch er bekommt Probleme, als urplötzlich publik wird, dass er ein entflohener Häftling ist.

Erneut überrascht uns Jean Claude van Damme mit einem Film, der seinen anderen in keinster Weise ähnelt.
Diesmal muss er sich nicht mit irgendwelchen Cyborgs rumschlagen oder übermächtigen Universal Soldiern. Auch arbeitet er nicht verdeckt in einem Gefängnis oder hat sich das Ziel gesetzt ein Kampfsportturnier zu gewinnen.
Nein, diesmal hilft er einer armen ländlichen Familie in ihrem Kampf gegen Immobilienmakler, um ihr Grundstück zu behalten.
Zwar ist klar, dass er keinen Anwalt spielt, sondern lieber seine Fäuste spielen lassen wird, dennoch kommt ein anderes Flair rüber als in seinen anderen Filmen.
Im Gegensatz zu Schauspielern wie Stallone, die immer Rollen gespielt haben, die mehr oder weniger die selben waren, glänzt van Damme damit, dass er wieder eine neue Art von Genre und Charakter spielt.
Zwar ist, wie in seinen späteren Filmen, wie z.B. Maximum Risk, in Jean Claude van Dammes Gesicht nur ein geringfügiger Ausdruck von Trauer zu erkennen, dennoch kann er mit seiner lässigen und witzigen Art überzeugen.
Mit seinen Kampfeinlagen entschädigt er dann auch für, auf der Strecke liegen gebliebene, Emotionen.

Die Story selbst ist recht gut gelungen. Allein schon die Tatsache, dass man keinem klischeehaftem Ende ausgesetzt wird, ist doch schon ziemlich vielversprechend.
Es gibt nämlich kein Ende wie in Leon, in dem van Damme für seine Taten verziehen wird, und er einfach gehen darf, als wäre nie etwas geschehen.
Leider wird der Film nicht seinem FSK 18 Siegel gerecht.
Der Film wurde zwar realistisch gehalten und es wurden nicht übertrieben viele Kämpfe und Gewaltszenen eingebaut, jedoch sind die vorhandenen Kämpfe allerhöchstens FSK 16 würdig.
Für eine 18er Fassung ist der Film schlichtweg zu gewaltfrei.

Ein weiterer Wehrmutstropfen sind die kleinen Details, die einen unnötigen und verwirrenden Einfluss haben.
Zum Beispiel die Szenen, in denen Dunsten die Tricks mit seinen Karten macht und immer sagt, er könne Zaubern. Keinen blassen Schimmer was damit bezweckt werden soll.
Doch auch diese Szenen sind eher rare und spätestens bei dem Take, mit der Verfolgungsjagd durch die Einöde geraden sie in Vergessenheit.

Wer erwartet eine Vielzahl von Leichen und eimerweise Blut fließen zu sehen, der wird enttäuscht sein. Wie schon gesagt entsprechen die Kampfszenen nicht dem FSK 18-Siegel. Trotzdem bietet der film knapp 91 Minuten unterhaltsamen Filmstoff mit gut spielenden Darstellern aus der Rubrik zweite Reihe.
Aber auch das sind wir von van Damme Filmen gewohnt.

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