Bevor es für Regisseur Stephen Sommers mit den beiden „Mumienfilmen“ zu großen Boxofficeerfolg gereichte, musste er mit „Deep Rising“ einen herben Karriererückschlag wegstecken. Nicht nur, dass das 45 Millionen teure B-Movie von der Kritik zerrissen wurde, es ging in den Kinos auch unter wie Blei.
Dabei dürften Genrefans an diesem kurzweiligen Monsterflick, das kaum ein Klischee unbeachtet lässt, durchaus ihren Spaß haben, da Sommers mit viel Tempo und Wortwitz inszeniert, auf das keine lange Weile aufkomme. Die Prämisse ist banal, die Effekte nur mittelmäßig, aber die Mixtur macht’s und so ist der gerade mal 85minütige Film durchaus brauchbar.
Als eine Truppe von Piraten, nebst gecharterten Captain Treat Williams, einen Luxusliner kapern will, dort aber feststellen muss, dass fast alle an Bord von einem gefräßigen Riesenoctopus gefrühstückt worden sind, beginnt ein Kampf ums Überleben. Nun die Charaktere vertreten alle Typen die man für so ein Unterfangen braucht, die Oneliner sind herb, so dass man das Spektakel mit dem nötigen Humor angeht und dank vieler dunkler Gänge, Flure, Räume und einem großen Supportcast (u.a. Wes Studi, Kevin J. O’Connor, Jason Flemyng, Djimon Hounsou) aus Hollywoods B-Riege, fließt auch einiges an roter Tunke. Wer die muntere Hatz überleben wird ist sowieso bald klar, konzentrieren wir uns also auf die Jagd.
Den CGI-Effekten, aus denen die Krake und ihre lebhaften und hungrigen Tentakel komplett besteht, ist ihr Ursprung zwar deutlich anzusehen, was dem trashigen Spaß allerdings keinen Abbruch tut. Dazu gibt’s richtig dicke Wummen, unlimited Ammo, Handgranaten und was der Söldner von heute sonst noch so im Gepäck mit sich trägt. Während sich der Krakerich nun durch seine widerspenstigen Widersacher verdaut, wundern wir uns nicht mehr über einige Anschlussfehler, sondern erfreuen uns dem stets knappen Entkommen der Sympathiefiguren, sowie einiger überraschend explizit, blutigen Bilder, die „Deep Rising“, trotz seiner FSK 16 Einstufung, häufig zu bieten hat.
Fazit:
Geradliniger, temporeicher Monsterhorror auf hoher See, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Auch wenn die Effekte deutlich als künstlich ausgemacht werden können und der Plot genauso wenig wie die durchschnittlichen Schauspieler her gibt, kann man „Deep Rising“ einen gewisses Unterhaltungspotential, zumindest für Genrefans, nicht absprechen. Wer sein Hirn abschalten kann und sich auf eine putzige Hatz einlassen will, dem sei hiermit das Zugreifen empfohlen.