Eine Bande von Juwelendieben plant in der Südsee einen scheinbar führerlos treibenden Luxus-Liner zu entern. An Bord bietet sich ihnen ein Bild des Grauens. Alle Besatzungsmitglieder und sämtliche Gäste sind auf mysteriöse Weise getötet worden. Die toten Körper, die über alle Decks des Schiffes verteilt sind, sind flüssigkeitsleer - scheinbar ausgesaugt. Bevor die blinden Passagiere dem Rätsel auf den Grund gehen können, beginnt für sie der Wettlauf mit der Zeit. Ein gigantisches Monster, das mit seinen Tentakeln zeitgleich überall auf dem Schiff neue Opfer sucht, ist ihnen auf den Fersen...
Nur zu oft sind es gerade sogenannte B-Movies, die dem Zuschauer den größten Unterhaltungswert darbieten und "Octalus" macht hier keine Ausnahme. Stephen Sommers (Die Mumie, Van Helsing) präsentiert einen Monsterfilm der es wirklich in sich hat und insbesondere durch sein hohes Erzähltempo für ganzzeitig kurzweilige Unterhaltung sorgt. Die Story an sich bietet dabei sicherlich nicht gerade innovative Ansätze, denn ähnlich gelagerte Szenarien hat man schon oft genug zu Gesicht bekommen. Zudem bedient die Geschichte auch noch so ziemlich jedes Klischee das man sich nur vorstellen kann, doch insbesondere hier liegt auch die größte Stärke dieses actiongeladenen Spektakels, das einem kaum einmal die Möglichkeit für eine kleine Erholungspause anbietet. Denn obwohl sich die Ereignisse recht vorhersehbar gestalten, entfacht der Film eine ungeheure Faszination, die sich zwangsläufig auch auf den Betrachter überträgt. Auch der oft gescholtene Einsatz von etlichen CGI-Effekten stellt sich in vorliegendem Fall viel eher als sehr positive Fußnote heraus, denn das mordende Monster ist rein optisch gesehen schon als echter Leckerbissen anzusehen.
Als sehr gelungen ist der Spannungsaufbau zu bezeichnen, der durch die Vorhersehbarkeit der Abläufe in keinster Weise beeinträchtigt wird. Man kann die immer stärker ansteigende Adrenalin-Zufuhr in fast jeder Phase der Geschichte spüren und befindet sich ehe man sich versieht mitten im turbulenten Treiben auf einem sinkenden Luxus-Dampfers. Hier wird man dann auch von einer insgesamt exzellenten Grundstimmung begleitet, denn fast im Minutentakt verdichtet sich die von Haus aus schon äußerst bedrohliche Atmosphäre immer mehr und beschert einem dabei schweissnasse Hände. Diese werden durch die temporeich erzählte Geschichte noch zusätzlich unterstützt, insbesondere das letzte Filmdrittel erfährt hier noch einmal eine unglaubliche Steigerung, die nur schwer zu toppen ist. Rasante Action-Passagen bieten dem geneigten Fan wirklich absolut erstklassige Unterhaltung und man hat seine helle Freude an diesem Spektakel.
Auch der vorhandene Härtegrad ist sehr ordentlich geraten, zwar gibt es keinerlei explizite Gewaltdarstellungen zu sehen, doch etliche auch etwas blutiger gehaltene Szenen dürften zum insgesamt sehr guten Gesamteindruck beitragen, den "Octalus" beim Zuschauer hinterlässt. Dieser entsteht auch durch die ordentliche Portion an Humor, die Stephen Sommers seiner Story beigefügt hat, jede Menge lustiger Wortwitz, etliche coole Sprüche und teils sehr angenehme Situationskomik lockern das ansonsten sehr ernste Szenario erheblich auf und sind als ideale Ergänzung dieser erstklassig unterhaltsamen Geschichte anzusehen. Ebenso verhält es sich auch mit dem Darsteller-Ensemble, in dem sich so einige bekannte Gesichter des B-Movies tummeln. Man merkt den Akteuren so richtig die Spielfreude an, insbesondere Treat Williams und Famke Janssen liefern eine erstklassige Performance ab und wissen zudem auch noch etliche Symphatie-Punkte beim Zuschauer zu sammeln.
"Octalus" ist ein in allen Belangen überzeugendes Creature-Movie das zwar äußerst klischeebeladen daherkommt, doch gerade aus dieser Tatsache seine größte Stärke bezieht. Hier geht es keinesfalls um eine glaubwürdige Geschichte, sondern vielmehr um deren Unterhaltungswert. Da nimmt man nur zu gern die streckenweise vollkommen unrealistischen Verhaltensweisen der Protagonisten in kauf und erfreut sich sogar an teils vollkommen überzogenen Action-Passagen, die ganz eindeutig das Salz in der Suppe sind. Unter den unzähligen Monsterfilmen zählt dieses Werk ganz bestimmt zu den besseren, denn die Mixtur der handelsüblichen Zutaten bereitet einem hier so viel Spaß und Freude, das man sich den Film auch gern mehrmals anschauen kann.
Fazit:
Natürlich gibt es auch wieder genügend Leute, die nur die negativen Dinge herauskehren werden und sich insbesondere an der Klischeehaften Geschichte ereifern. Doch "Octalus" beinhaltet einen dermaßen hohen Unterhaltungswert, das man doch auch gern einmal über kleinere Defizite hinwegschauen kann. Hier stimmt einfach alles, wenn man sich gut 100 Minuten gut unterhalten will und dabei Wert auf eine nette Story mit ordentlich Action legt. In dieser Beziehung hat man es auf jeden Fall mit einer echten Granate zu tun, die ich bedenkenlos weiterempfehlen kann.
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