Review

Gehirn am besten vor Filmbeginn ausschalten oder gleich in ein Einweckglas legen, dazu es sich mit ein paar Chips und einem schön kühlen Bier gemütlich machen. - Sind diese Voraussetzungen geschaffen, klappt’s auch mit "Octalus".

Denn Seriosität steht hier kaum im Mittelpunkt, da eine karge Story mit sehr beschränktem "Munter-einen-nach-dem-anderen-wegmetzel"-Plot reife Arbeit leistet. Die Auswüchse der Handlungstiefe gehen gleich null, wobei dann zudem auch kein Klischee ausgelassen werden darf. Als Location wählte man einen Luxusliner mit engen Gängen im wüsteren Düsteren, was Budget sparte, welches besser in Effekten verkloppt werden konnte. Eine Ausnahme stellt zugegebenermaßen allerdings noch der Anfang dar, bei dem das Innenleben des Schiffes noch optisch festlich glänzt. Das Wetter ist durch Dauerregen geprägt, der einen Blick auf das Meer kaum zulässt. Recht einfach also für die Dreharbeit im Studio...

Eine den Gegebenheiten angemessene Atmosphäre will sich nur vereinzelt zeigen. Wie auch, wenn man über die offensichtliche Dämlichkeit der Story nur lachen kann. Zwar gibt sich der Streifen mit dunkel beleuchteten Räumen Mühe, Spannung zu erzeugen, doch eine verhältnismäßig zähe Kameraführung lässt nicht die notwendige Hektik aufkommen, sodass die Attacken mehr gähnend als fürchtend wirken. Die Darsteller mittendrin - einige wären heiße Anwärter auf die goldene Himbeere - reißen dabei keine Bäume aus. Treat Williams macht wohl noch den besten Eindruck und kann mit lockeren Sprüchen durchweg unterhalten. Allgemein weist der Film doch einen recht erfreulichen Humor auf, der sich auch im gelungenen Schlussgag noch einmal zeigt. Aber nichts desto trotz herrscht hier eine Effektsuperiorität, sowohl in CGI-Technik als auch in Gewaltdarstellungen. Das überdimensionale Tentakelmonster sieht in meinen Augen eigentlich recht gelungen aus und die harten Bluteffekte mit einem Haufen ausgelutschter Schiffspassagiere brauchen sich ebenfalls nicht zu verstecken.

"Octalus" präsentiert kaum ein anderes Prinzip als "Deep Blue Sea" und Co. Trotz einiger qualitativer Mängel ist das kurzweilige nicht ernst zunehmende Filmchen sympathisch genug und hat einen ordentlichen Spaßfaktor mit an Bord. (Noch 7/10 Punkten)

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