San Luiz de la Paz ist eine kleine, bettelarme Stadt im Norden Mexikos. Dort betreibt der idealistische Padre Victorio Gaetano ein Waisenhaus mit 50 Kindern. Da er und seine Schwester Maria selbst kaum Geld zum Überleben haben, geht der Priester einem mehr oder minder lukrativen Nebenjob nach: als “Mann mit der goldenen Maske” verkleidet, zieht Victorio nachts als Wrestler in den Ring.
Wow ein wrestlender Padre, auf die Idee muß man erstmal kommen. Wenn es das bei mir in der Gegend gäbe, würde ich auch bestimmt öfter mal in der Kirche vorbeischauen. Die Story ist hier eigentlich eher ein modernes Märchen, in dem ein aufopferungsvoller Priester für seine Horde Waisenkinder ein komplettes verlassenes Dorf kaufen möchte, da seine eigene Mission mehr oder weniger eine Bruchbude ist die langsam zusammenfällt. Durch die Schaukämpfe soll das nötige Kleingeld verdient werden, was natürlich auch klappt, denn bei so vielen Waisen kann sich sicher kein Film erlauben nicht ein Happy End zu generieren.
Interessanter als der Haufen Blagen ist aber die sportliche Seite des Films. Die Wrestlingkämpfe sind zwar nicht gerade WWE Niveau und der Undertaker würde für die präsentierten Kämpfer nicht mal verächtlich mit dem Nasenflügeln zucken, aber ganz unterhaltsam sind sie dennoch. Offensichtlich sind beim mexikanischen Wrestling die Kämpfe nicht abgesprochen und die gesetzten Aktionen echt. Später gesellt sich noch der Tramp Pedro als Manager und Fahrer dazu, der auch mal in den Kampf eingreift und ein Double Team Move den Sieg bringt. Da Jean Reno wohl im wirklichen Leben kein gelernter Wrestler ist, hat man ihm bzw. seinem Stuntman eine goldene Maske verpaßt. Insgesamt gibt es sogar 4 Kämpfe zu besichtigen, bei denen derjenige gegen den massigen Hawaianer noch am besten aussieht.
Wirklich aufregend ist Dead Face (woher kommt eigentlich der blöde Titel) nicht geworden. Ein Mix aus Sportfilm und Edelkitsch, der zwar nicht trieft aber auch nicht sonderlich originell ist. Die Darsteller sind in Ordnung. Lustig ist allerdings zu sehen, wie verkrampft es die ganzen Kiddies vermeiden müssen in die Kamera zu schauen, eine natürliche Kopfhaltung ist jedenfalls etwas anderes. Bleibt als Fazit ein ganz nett übrig, mehr aber auch nicht.
5/10