Von einem Nachtzug und einer seltsamen Kiste…28.11.2020
Worum geht es?
Mitten in der Nacht steigt an einem abgelegenen Bahnhof ein einsamer Mann in den Nachtzug. Er nimmt Platz, doch als der Schaffner kommt, um die Karte zu kontrollieren, ist der Mann tot. In seinem Besitz ein seltsames Kästchen. Der Schaffner und zwei Reisende sehen ins Kästchen hinein und entdecken…nun, das ist bis zum Ende des Films eher unscharf. Wichtig aber, daß die Drei das Kästchen an sich bringen wollen und dazu den Toten verschwinden lassen müssen. Doch eine böse Tat zieht weitere Handlungen nach sich, zudem auch die Mitreisenden nicht ganz das sind, was zu sein sie vorgeben. Am Ende dann sind viele tot, und die Kiste…wartet auf einen neuen Besitzer
Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?
Durchaus.
Warum?
Kriminalfilme gibt es immer weniger, Filme, die in einem Zug spielen, sind ebenso rar – allein das Setting dieses Streifens ist erfreulich. Man macht viel aus den beengten Platzverhältnissen, wagt sich kaum raus aus dem Zug, der im übrigen, wenn man ihn denn mal zur Gänze sieht, wirklich furchtbar schwach computeranimiert ist. Egal, denn die Geschehnisse im Zug sind faszinierend. Menschen zeigen ihre dunkelsten Seiten, einzig der Schaffner ( mal wieder schön, Danny Glover zu sehen ) hält sich an einen grundlegenden moralischen Kompass. Das Kästchen, so mysteriös es auch scheint, ist nur der McGuffin, denn man wird nicht darüber aufgeklärt, woher es denn kommt. Ein wenig erinnert das Treiben an den wenig bekannten Dämon mit Denzel Washington, denn auch dort kämpft am Ende ein schwarzer allein im Schnee, auf verlorenem Posten. Der Nachtzug ist ein idealer Film für einen netten Abend unter der Woche, man kann ja sowieso nirgendwo hingehen, bleibt man also daheim und fährt mit in andere Welten…7/10