Die US-amerikanische Filmproduktion 20th Century Fox hat in den frühen Jahren der Post-Stummfilmära nicht sonderlich viele Horrorfilme hervorgebracht. Der unter der Regie des deutschen Emigranten John Brahm („Scotland Yard greift ein“) 1942 entstandene „Das unsterbliche Monster“ ist einer davon, mit dem offensichtlich in Konkurrenz zu Universals ein Jahr zuvor veröffentlichten „Der Wolfsmensch“ treten bzw. auf dessen Erfolgswelle mitschwimmen wollte.
Auf der altehrwürdigen britischen Familie Hammond liegt ein Fluch, so erzählt man sich. Zumindest kommt es immer wieder zu mysteriösen Todesfällen. Nachdem Oliver Hammond (John Howard, „Die grüne Hölle“) jedoch von einer furchterregenden Bestie angefallen wurde, schaltet sich Scotland Yard ein und schickt Robert Curtis (James Ellison, „Ich folgte einem Zombie“) und Cornelia Christopher (Heather Thatcher, „Menschenjagd“), um der Sache nachzugehen. Vor Ort zeigen sich die Einwohner des Städtchens jedoch wenig gesprächsbereit...
Wirklich gute Werwolf-Filme sind rar gesät. Leider bildet auch „Das unsterbliche Monster“ diesbezüglich keine Ausnahme, der insbesondere im direkten Vergleich mit „Der Wolfsmensch“ arg Federn lassen muss. Primär als ein Krimi mit leichten Gruselanleihen aufgezogen, verläuft die Handlung, die eben in erster Linie aus den Scotland Yard’schen Ermittlungen besteht, ziemlich unspektakulär und versucht, mit charakterlichen Gegensätzen zu punkten: So glauben die einen an den Fluch und die anderen bleiben skeptisch. Als Zuschauer weiß man natürlich von vornherein, dass tatsächlich ein Werwolf sein Unwesen treibt; Spannung entsteht lediglich aus der Frage nach dessen menschlicher Persönlichkeit. Dazu dudelt ein nerviger, hektischer Soundtrack gefühlt unaufhörlich, der Tempo und Dramatik in eigentlich eher belanglose Szenen bringen soll. Dieses Unterfangen wurde jedoch derart plump in die Tat umgesetzt, dass die beabsichtigte Wirkung auf der Strecke bleibt. Die Dialoge werden in der eigens für die DVD-Veröffentlichung angefertigten, schlechten deutschen Billigsynchronisation nur so heruntergerattert. Im Original dürfte aufgrund anderer Stimmen der Nervfaktor geringer ausfallen, die Dialoglastigkeit indes bestehen bleiben. Positiv fallen hingegen kurze Momente kreativer Kameraarbeit auf, beispielsweise die subjektive Kameraführung während des Angriffs sowie der eine oder andere expressionistisch anmutende Moment innerhalb des gotischen Familienanwesens.
Letztlich steht und fällt jeder Werwolf-Streifen mit seiner Verwandlungsszene. Wie zu erwarten muss man auf diese bis zum Schluss warten, in dem sie ähnlich unspektakulär und schnell abgefrühstückt wird, wie leider fast der gesamte Film ausgefallen ist. Sicherlich ist „Das unsterbliche Monster“ filmhistorisch nicht uninteressant – vor allem aber deshalb, weil man nach Sichtung dieses Films weiß, was man am Universal-Klassiker hat.