Review

Kurz und knapp: Der Film ist die Bombe! Granatenstark! Voll der Knüller! Oberburner! Spaß im Quadrat! So. Und jetzt gehts zum Review:

"Ich will Sie darauf aufmerksam machen, dass das was sie sehen werden echte Kannibalen-Riten sind. Und ansonsten viel Spaß beim Film!"

"Isle of the Damned" wurde nun seit einigen Monaten als DAS neue heiße Horror-Hommage-Persiflage-Ding gehypt. Gefälschte Hintergrundgeschichte um einen verrückten Regisseur der diesen Schinken 1980 gedreht haben soll inklusive versprüht die Insel der Verdammten viel Charme und Retro-Momente.

Der Hero-for-Hire Steel ist mit seinem "leicht" debilen Adoptivsohn Billy unterwegs, um dem reichen Schatzsucher Thompson bei der Jagd nach dem Schatz von Marco Polo unter die Arme zu greifen. Der liegt dann aber leider auf der Kannibalen-Insel, wo auch noch ein reicher Exztentriker mit tragischer Vergangenheit in einem abgelegenen Landhaus residiert. Während langsam die Wilden immer mehr die Truppe rund um Steel, Billy und Thompson erledigen kommt die Frage auf: Wer sind eigentlich die Wilden? Wir oder Sie? Und einige Figuren haben noch schreckliche Geheimnise zu offenbaren...

Heh. Und was sich so liest wie ein trashiger 80er Italo-Streifen IST ein großartiger, trashiger Retro-Trash vom Feinsten. Mit viel Liebe zu alten Genre-Klassikern nimmt der Regisseur die Eigenheiten des Genres aufs Korn, von eingespieltem Tier-Doku-Material über die Kannibalen-Vergewaltigunen bis hin zu dem ewigen Thema, ob nicht der eigentlich zivilisierte Mensch eher der Wilde ist als die einheimischen Inselbewohner.

Im Original mit unpassend sitzender Synchro versehen steht auch die deutsche Bearbeitung dem Spaß in Nichts nach. Billys über-heulerige Stimmen sorgte beim vergnügten Partykeller-Schauen für heftige Lachkrämpfe bei allen Beteiligten und auch manche Sprüche und schlechte Dialekte garantieren mehr als ein breites Grinsen.
Auch die Gewalt-Schraube dreht der Film in klassische Höhen und liefert derbe Ausweidung kombiniert mit einigen anderen Gemeinheiten, die bei etwas unbedarfteren Guckern schon zu großen Augen führen dürften. Aber für die ist dieser Streifen ja ohnehin nicht so recht gemacht.

Allen Freunden des Kannibalenfilms kann man diese wunderbare Retro-Hommage-Persiflage-Filmgranate "Isle of the Damned" nur ans Herz legen. Und abgesehen von dem Prädikat "Instant Classic" dürfte der Streifen wohl bald zur Grundausstattung jedes Filmparty-Abends gehören.

Und ganz abgesehen davon enthält die tolle Erstauflage von ILLUSIONS UNLTD. films neben einem schönen Pop-Up Diorama im Digi-Pack und der fiktiven, sowie wahnsinnigen Biografie des angeblichen Regisseurs "Antonello Giallo" auch noch den erstklassigen Soundtrack des Films auf CD, welcher ebenfalls wie aus den späten 70er, frühsten 80ern ausgegraben wirkt. Schon der Vorspann gibt an, dass die Klänge von einer Band namens "Kobold" stammen. Wie gesagt, hier waren Freunde des Genres am Werk, die wissen was sie tun!

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