Review

Mit "Bring mit den Kopf von Alfredo Garcia" schuf Sam Pechinpah ein vollkommen humorloses, in weiten Zügen pessimistisches und zugleich auch leicht skurriles Actiondrama, das in erster Linie durch seine einzigartige Geschichte im Gedächtnis bleibt.
So ist es primär der vom Leben nicht gerade verwöhnte, sich schon im fortgeschrittenen Alter befindliche Looser Bennie, der noch einmal die große Chance aufs große Geld ergreifen will - und dabei alles verliert, auch sein eigenes Leben - der dem Film seine ganz spezielle Note verleiht. An sich eine recht simple Geschichte, die aber dennoch ungemein fesselt:
Dies liegt vor allem an den sehr gut getroffenen Charakteren und damit zusammenhängend ihren Darstellern sowie der routiniert erzählten Story, der man durchaus Frauenfeindlichkeit ankreiden könnte. Obwohl in den ersten 50 Minuten nicht viel passiert, kommt der Peckpinpah-typischen Inszenierung sei dank zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf (Einzig die Beziehungs-Dialoge zwischen Bennie und seiner Verlobten hätten eventuell einen Tick kürzer ausfallen können). Je länger der Film jedoch voranschreitet und somit der Kopf Garcias unseren Hauptdarsteller Gesellschaft leistet, desto dramatischer entwickeln sich die Ereignisse und eskalieren schließlich in einem zweiteiligen, mit blutigen Schusswechseln bestücktem Showdown, bei dem es keine Gewinner gibt. Von Kugeln durchsiebt endet nicht nur das Leben Bennies sondern gleichzeitig auch die Filmhandlung...
Ein faszinierendes Filmerlebnis, das weniger durch seine rar gesäten Actionelemente als durch seine einmalige Atmosphäre und die skurrile, happyendfreie Handlung besticht und in seiner Art bis heute praktisch konkurrenzlos ist. Ein kleines, dreckiges und brutales Meisterwerk, auch wenn es mich womöglich aufgrund der aus heutiger Sicht etwas seltsam anmutenden 70er-Optik und dem Fehlen eines stimmigen Soundtracks nicht 100%ig überzeugen konnte...

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