Inhalt:
China in den Jahren nach der bürgerlichen Revolution. Nachdem Ku Yu-Chung (Liu Yung aka Lau Wing) nach einem Zwist Siu Ma (Wu Ma) durch sein herausragendes KungFu tötete..., hat Ku´s Vater die Nase voll.
Er verbannt seinen Sohn, dieser muss das Eltern-Haus verlassen, und versprechen, zukünftig sein KungFu zu verleugnen.
Ku begibt sich nunmehr auf den Weg ins Ungewisse. Da wird er von einem alten, offenbar schwer kranken Mann (Kim Ki-Bum) überfallen...., der ihn offenbar ausrauben will.
Ku..., der mittlerweile Zurückhaltung wahren will, und eher den Menschen helfen will, stoppt den alten Herrn..., und freundet sich gar mit ihm an. Der alte Mann stirbt..., aber zuvor bittet er Ku, seine Familie von seinem Ableben zu informieren.
So geht Ku in die Stadt..., findet das Haus der Shen-Familie, und muss der Tochter des Hauses, der bildschönen Shen Pai (Tiu Man-Ming) die traurige Nachricht überbringen.
Zugleich möchte er der Familie und den Freunden, wie der Freundin von Shen Pai: Ah Hua..., helfen. Er gibt an, beim Vater von Shen Pai Schulden zu haben, sich eine Arbeit zu suchen, und das Geld der Shen-Familie zu geben.
Durch Vermittlung von Ah Hua kann Ku einen Arbeitsplatz finden. Es soll ein großes KungFu-Turnier stattfinden..., um den Ring hierfür zu errichten, braucht es noch Arbeiter..., Ku bekommt einen Job.
Der Koreaner Chin Sai-Yan (Gam Kei-Chu) ist so etwas wie der Boss der Stadt..., er will dieses Turnier kontrollieren und gewinnen. Es ist ein hoher Sieges-Preis ausgesetzt!
Um auf Nummer Sicher zu gehen, lässt Chin durch seine japanischen Schergen, die brutalen KungFu-Fighter Kong Chuan (Sammo Hung) und Kyo Ban (Wilson Tong) die gefährlichsten Konkurrenten vorab ausschalten.
Das Turnier soll dadurch so "frisiert" werden, dass Kyo Ban alle Gegner eliminiert, und dann in einem fingierten Endkampf gegen Chin, eben dieser dann als Turniersieger dasteht.
Doch nicht nur für Chin gefährliche Turniergegner werden getötet. Auch Wei Qi (Ko Keung), der Ku Yu-Chang unter seine Fittiche nahm und ihm zum Freund wurde, wird brutal ermordet..., und Ah Hua wird von Kyo Bun vergewaltigt, und erhängt sich posthum.
Ku bricht nunmehr seinen Schwur, sein KungFu weiter zu verleugnen...., es kommt mit Chin Sai Yan und seinen Leuten zum Show-Down auf Leben und Tod.......
Fazit:
Im Jahre 1974 drehte Regisseur Wu Ma diesen überraschend "ruhig" wirkenden, umsichtig und sensibel in Szene gesetzten und doch mit harten, reellen KungFu-Fights versehenen, ungewöhnlich-besonderen Eastern für die Golden Harvest-Studios des Erfolgs-Produzenten Raymond Chow.
Dieser schön verfilmte Eastern besticht durch seine ungewöhnlich gemächliche Erzählweise..., die einen Anti-Helden in seiner brüchigen Männlichkeit ins Zentrum des Geschehens rückt. Fast eine Art Charakter-Studie..., und Wu Ma versucht alles gefühlvoll, ja sensibel umzusetzen..., das macht diesen Eastern besonders..., und für so manchen Fan vielleicht auch etwas langweilig. Mag sein.
Ich empfand das anders..., und ich fand den Streifen auch überhaupt nicht langweilig. Dafür führte Wu Ma mit zu feiner Klinge hier Regie..., auch in den vielen ruhigen Passagen kam für mich keine Langeweile auf..., das war mal was anderes, sensibles, gefühlvolles..., und die brüchige Männlichkeit des Hauptprotagonisten gekonnt aufzeigend. Eben so ganz anders als all die harten, coolen Superhelden, die das Genre sonst so hervorbrachte.
Zumal man auch als Betrachter immer das Gefühl hat, dass dieser Mann irgendwann genug hat..., und sein KungFu wieder einsetzen wird, und die Villains dann endlich zur Rechenschaft gezogen werden.
Und es ist ja nun nicht so, dass es nicht zur Sache gehen würde. Durch Wilson Tong und Sammo Hung wird es schon früh im Film heftig..., die beiden verstehen keinerlei Spaß und töten auf brutale Weise. Sie sind beide Männer für´s Grobe.
Die Hauptrolle und im Zentrum des Streifens stehend, agiert Liu Yung (aka Lau Wing). Er, der nach dem Tode Bruce Lee´s, ein Jahr zuvor, und mit dem Liu Yung in dessen größten Erfolgen für Golden Harvest mitagierte, sollte zum Nachfolger des großen Bruce Lee aufgebaut werden. Nun, dies wurde wohl alsbald aufgegeben..., und Liu Yung wechselte zu den Shaw Brothers.
Aber Liu Yung zeigt hier für mich eine seiner besten darstellerischen Leistungen. Die Verbannung durch seine Familie bricht ihn in seiner Männlichkeit, lässt ihn geläutert sein. Er will sich zurücknehmen, sein KungFu will er zukünftig verleugnen..., er will nur noch Gutes tun, den Menschen helfen. Liu Yung verkörpert dies gekonnt und für mich überzeugend, gleichwohl manchem Betrachter dies vielleicht auch etwas zu schwermütig erscheint. Nein..., mich hat Liu Yung hier durchaus überzeugt.
Als Menschen, die ihm viel bedeuten, getötet werden, bricht Liu Yung sein eigenes Gelübde..., und er fightet zurück..., legt nunmehr jegliche Contenance ab.
Tiu Man Ming spielt die weibliche Hauptrolle..., sie ist hübsch und agiert nicht zu übertrieben.
Die Villains werden von Gam Kei-Chu angeführt..., bärbeißig und brutal..., kalt auch seine mir leider namentlich nicht bekannte Schergin.
Sammo Hung und Wilson Tong sorgen für Klang im Cast..., und für harte KungFu-Action schon vorab der finalen Kämpfe..., sie sind hier weniger als Schauspieler gefragt.
Alles ist schön verfilmt..., klare Bilder..., subtil umgesetzte Storyline..., sensibler Antiheld..., und doch auch ein echter Eastern. Denn die KungFu-Action ist hart..., reelle, raue Fights. Die Intensität und Häufung der Kämpfe nimmt im Verlauf des Streifens zu..., es sind typische Fights für diese Zeit von Golden Harvest. Ein realistischer Stil..., technisch gut..., aber nicht übertrieben verfeinert..., auf große Akrobatik verzichtend. Bruce Lee selbst stand für diesen reellen Stil Pate..., und genau so geht auch Wu Ma die KungFu-Action in seinem Streifen an.
Zum Ende hin sind alle Subtilität und Sensibilität vergessen..., das Duell Liu Yung vs. Gam Kei-Chu..., ein raues Todes-Ballett.
"The manchu boxer"..., sicher ein ungewöhnlicher Eastern mit gemächlichem Story-Aufbau und sensiblen Darstellungen, die diesen KungFu-Film zu einem irgendwie "ruhigen" Vertreter seines Genres werden lassen. Dennoch stimmt die Action und ist im Verlaufe auch immer wichtiger. Mir gefiel´s...
7/10 Punkte kann ich hier vergeben..., ein guter Eastern für "zwischendurch".