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Paris 1944: Der Stab der deutschen Offiziere versucht Hitler davon zu überzeugen, dass die Verteidigungspläne für die Normandie den Tod zehntausender deutscher Soldaten bedeuten, ohne dabei dem Angriff der Alliierten wirklich etwas entgegensetzen zu können. Hitler ist auf dem Ohr bekanntlich taub gewesen, deshalb ersinnt General Quade eine List: Er will die Pläne den Engländern in die Hand spielen und daraufhin erklären, dass der Feind die Pläne kennt und sie deshalb geändert werden müssten. Genau zu diesem Zeitpunkt kommt sein Neffe Hauptmann Fürstenwerth nach Paris, und lernt bei einem Spaziergang die hübsche Yvonne und deren Freunde kennen. Ohne zu ahnen freilich, dass diese aktive Widerständler sind. Quade wittert die Chance und schickt Fürstenwerth mit den Plänen direkt in die Höhle des Löwen – allerdings denkt dieser, dass die Pläne falsch sind und den Gegner verwirren sollen. Die Engländer wiederum müssen sich von der Echtheit überzeugen und schicken einen Abwehrmann nach Frankreich, der Fürstenwerth auf den Zahn fühlen soll.

Dass man sich, wenn man als Agent in die Hände des Feindes fällt, besser wenig Hoffnungen machen sollte, das weiß jeder Fan von Spionagethrillern. Aber was passiert, wenn man in die Hände der eigenen Leute gerät? Vor allem im letzten Drittel, wenn Fürstenwerth langsam aufgeht dass er nur eine Spielfigur war, realisiert er auch, dass er keinerlei Chance hat aus der verfahrenen Situation herauszukommen. Die Franzosen sehen in ihm einen deutschen Offizier, einen Besatzer, und die Deutschen sehen in ihm nichts als einen Verräter. Yvonne weiß es besser, General Quade weiß es besser, und keiner der beiden kann etwas ausrichten. Dann, in diesem letzten Drittel, wird der Film ungeheuer dicht und intensiv, die Dunkelheit umschleicht Fürstenwerth genauso wie den Zuschauer, und jegliche Romantik, welche die ersten zwei Drittel öfters durchkommt, geht zum Teufel.

Gerade noch rechtzeitig, denn diese ersten beiden Drittel sind leider oft etwas behäbig inszeniert. Viel Liebe zwischen Hardy Krüger und Marianne Koch, viel elegantes Gerede zwischen Feinden, die sich gegenseitig widerwillig Respekt zollen, und wenig entschiedener Vorwärtsdrang. Reinhard Kolldehoff als SD-Mann Biener ist erstklassig böse, hat aber zu wenig Screentime um das auch zu zeigen, und Wolfgang Völz als sein Assi hat zu wenig Ausstrahlung um Kolldehoff zu unterstützen. Es wird nicht langweilig dabei, nein nein, die Handlung schreitet stetig voran, und es macht Spaß, der zunehmenden Verstrickung der Protagonisten in ein unüberschaubares und unzerreißbares Netz zuzusehen, aber ein wenig mehr Schmackes hätte es halt doch gerne sein dürfen. Stattdessen schauen wir zu, wie 12 Jahre nach Kriegsende die Ehrenrettung der Wehrmachtsoffiziere in vollem Gange ist: Selbst dem überzeugten Endsieg-General Toller ist anzusehen, dass ihm das Ende nicht wirklich passt. Mir schon, rettet es den Film doch in realistisches, überzeugendes und mitreißendes Fahrwasser. Ich musste des Öfteren an Rossellinis DER FALSCHE GENERAL denken, der allerdings mit den stärkeren Schauspielern und der dramatischeren Handlung aufwarten kann. Trotzdem: In Summe passt alles.

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