Betty Armstrong: "Well, Paul. Why won't you tell me what it is? What was it that took you and me into such a grumpy-tours?"
Dr. Paul Armstrong: "You'd better off not knowing, Betty. Stay in that soft little tunnel of fluffiness you made for yourself."
Betty Armstrong, lachend: "Sometimes I wish there really was such a thing. Alright, darling... as long as you're happy being miserable. Now how about a nice cup of coffee?"
Dr. Paul Armstrong: "You always could get through to me."
Am Ende von The Lost Skeleton of Cadavra (2001) liegt das böse Skelett mit Weltherrschafts-Ambitionen zerschmettert inmitten der Felsen am Fuße eines Abhangs, bewegungslos, in viele knochige Teile zersplittert, und scheinbar tot. Ein Irrglaube, wie sich nun herausstellt. Denn im Schädel des Dings schlummert nach wie vor ein diabolisches Bewußtsein, und dieses denkt nicht daran, seine Pläne einfach so aufzugeben. Nachdem es vor Jahren den größenwahnsinnigen Wissenschaftler Dr. Roger Fleming für seine perfiden Zwecke benutzt hatte und mit ihm zusammen grandios gescheitert ist, zwingt es nun dessen Zwillingsbruder Peter (Brian Howe) seinen Willen auf und dirigiert ihn in den Amazonas, um sich das seltene und machtvolle Element Jerranium 90 zu krallen. Zufällig befindet sich auch Dr. Paul Armstrong (Larry Blamire) im Dschungel, mittlerweile desillusioniert und ziemlich heruntergekommen. Wie es das Drehbuch so will stoßen in weiterer Folge unter anderem Betty Armstrong (Fay Masterson), Dr. Ellamy Royne (Trish Geiger), Ranger Brads Zwillingsbruder Jungle Brad (Dan Conroy), Animala (Jennifer Blaire) - diesmal entstanden aus vier Dschungeltieren -, sowie die beiden Aliens Kro-Bar (Andrew Parks) und Lattis (Susan McConnell) hinzu. Doch die Suche nach Jerranium 90 gestaltet sich als schwierig. Nicht nur Chinfa (Alison Martin), the Queen of the Cantaloupe People, hat etwas gegen die Absichten der Eindringlinge, auch die hiesige Flora und Fauna sowie zwei monströse Kreaturen machen den Abenteurern das Leben schwer.
The Lost Skeleton Returns Again bietet einerseits mehr vom gleichen, geht andererseits aber auch wieder neue Wege. Ein Balanceakt, der Regisseur und Autor Larry Blamire erstaunlich gut gelingt und dieses Sequel zumindest gleich gut, wenn nicht gar ein klein wenig besser als seinen sieben Jahre zuvor entstandenen Vorgänger macht. War The Lost Skeleton of Cadavra in erster Linie eine gut gelaunte, augenzwinkernde Hommage an die "schlechten" Science-Fiction-Monster-Filme der 1950er-Jahre, so zieht Blamire diesmal vor allem die naiv-pulpigen Dschungelabenteuer aus vergangenen Zeiten durch den Kakao. Das Humorniveau bewegt sich dabei auf derselben Stufe wie beim Originalfilm, sodaß diese Fortsetzung für Fans in die Must-See-Kategorie fällt, ohne Wenn und Aber. The Lost Skeleton Returns Again ist ein kleiner Camp-Kracher, ein Lichtstrahl am B-Movie-Himmel. Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten. Einige Szenen sind (viel) zu lang und repetitiv geraten, die Dramaturgie ist aufgrund der episodenhaften Erzählweise holprig, die neu eingeführten Figuren können den alten, bereits bekannten Haudegen nicht das Wasser reichen, und nicht alle der gut gemeinten Gags zünden auch. Dazu kommt das bekannte Problem, einen bewußt auf schlecht und lachhaft zu machen, was hier jedoch überraschenderweise weniger ins Gewicht fällt als beim Original. Die Entscheidung, alle Schauspieler des Vorgängerfilms zurückzuholen, ist natürlich Gold wert; die sind mittlerweile zu einem Ensemble zusammengewachsen, dem man einfach gerne zusieht.
War The Lost Skeleton of Cadavra noch zur Gänze in Schwarzweiß, so wechselt der in Kalifornien gedrehte The Lost Skeleton Returns Again ("Presented in the Majesty of SuperSkeletoRama") zu Farbe, sobald unsere Abenteurer das "Valley of the Monsters" betreten. Dort treffen sie schließlich auf zwei groteske Monster, den Magraclop und den Gralmanopidon, gespielt von Frank Ippolito in liebevoll zusammengestoppelten (Pappmaché-)Kostümen (und ja, auch diesem Monsterdarsteller wird am Ende ein schöner Enthüllungsmoment spendiert). Die SFX-Künstler, darunter auch Charles Chiodo von den Chiodo Brothers (Killer Klowns from Outer Space), leisten einmal mehr tolle Old-School-Arbeit; besonders die Tricks mittels Miniaturen und Perspektive erfreuen das Herz des Genrefans. Und apropos Herz. In The Lost Skeleton Returns Again schlägt das Herz eines Filmliebhabers, das spürt man. Der Ton ist liebenswert und gleitet nie in respektlose Gefilde ab, der Film hat Charme und ist ungemein sympathisch. Ich hoffe wirklich, daß der geplante Abschluß der Trilogie, The Lost Skeleton Walks Among Us, irgendwann auch noch realisiert wird. The Lost Skeleton Returns Again ist wie der Vorgänger eine tolle Mischung aus Hommage, Rekonstruktion und Spoof, immens launig und phasenweise zum Schreien komisch, nicht zuletzt, weil die Schauspieler selbst in den abstrusesten und dämlichsten Momenten (der fliegende Skelettschädel, die fleischfressende Pflanze, der Kampf mit der (Gummi-)Schlange, etc.) keine Miene verziehen. Da bleibt kein Auge trocken.
The Lost Skeleton of Cadavra: "Here! Here is the Dalp of Anacrabb! My skeletal mental powers tell me it's buried here in the ground. Now all I must do is dig it out and... [...] "I have no hands! I have no hands!"
Ich möchte nicht schließen, bevor nicht meine Lieblingsszene Erwähnung gefunden hat, ist diese doch ein echtes Highlight, bei der mir das Herz aufgegangen ist und sich meine Lippen zu einem anerkennenden Schmunzeln verzogen haben. Wer die Sequenz selbst in all ihre Köstlichkeit erleben will, sollte jetzt besser aufhören zu lesen. Die Situation ist folgende: Eine Frau läuft panisch durch den "Dschungel", verfolgt von einem grotesken Monster. Verzweifelt krabbelt die Frau zwischen zwei Büsche, um sich zu verstecken. Doch zu spät, die abscheuliche Kreatur ist bereits da! Sie packt die Frau an den Beinen und wirbelt sie ein paar Mal herum, schleudert sie durch die Gegend und knallt sie schließlich hart auf den Boden, wo sie regungslos liegen bleibt. Wie man sich wahrscheinlich denken kann, hat Blamire weder eine wagemutige Stuntfrau engagiert noch die Herumschleuderei digital getrickst. Nein, aus der in die Büsche kriechenden Aktrice wurde flugs eine lebensgroße Puppe, die das Monster zu fassen kriegt, wobei der Austausch so perfekt getimt ist, daß es ein paar Momente dauert, bis man ihn registriert. Ein kleiner Trick mit großer Wirkung. Chapeau!