Jeder kennt die Sage vom verfluchten Menschen, der sich bei Vollmond in einen Werwolf verwandelt. Aber haben Sie schon einmal vom Fluch des Menschen gehört? Bei jedem Vollmond verwandelt sich ein ganz normaler, freundlicher Wolf in einen blutrünstigen und wilden Menschen, der nach frischem Fleisch giert und ohne jeden Skrupel tötet. Er ist John Doe, ein Mensch, der für jeden in seiner Umgebung zur tödlichen Gefahr wird. Aber John Doe liebt die junge Frau Audie, die alles daran setzt, ihn davon zu überzeugen, dass er kein Werwolf ist. Kann die Liebe den Fluch ein für allemal brechen?
Werwolffilme gibt es nun wirklich mehr als genug, doch das die Thematik einmal vollkommen umgedreht wird und ein normaler Wolf sich bei Vollmond in einen blutrünstigen Menschen verwandelt, dürfte ziemlich neu sein. Doch so verhält es sich in vorliegender Horror-Komödie, in der man mit "John Doe" konfrontiert wird, der eigentlich ein Wolf ist, aber in Menschengestalt zu einer reissenden Bestie wird die etlichen Menschen bei ihrem frühzeitigen Tod behilflich ist. Da die Toten aber wieder zum Leben erwachen, muss John sie alle im Keller einsperren, damit sie ihm nicht im Wege stehen. Dies alles geschieht auf eine urkomische Art und Weise, die sicherlich nicht jeden Geschmack treffen wird, wer jedoch mit dem hier gezeigten Humor etwas anfangen kann, wird seine helle Freude am Werk von B. Scott O'Malley haben. Nun mag manch einem der vorhandene Humor etwas zu albern erscheinen, jedoch gibt es jede Menge Situationskomik zu beobachten, die phasenweise schon recht groteske Formen annimmt.
Trotz der hohen Alterseinstufung bewegt sich der Härtegrad der Geschichte in einem überschaubaren Rahmen, es gibt zwar einige blutige Passagen doch der Großteil der von John vorgenommenen Tötungen ist eher im Ansatz zu sehen, so das die Ereignisse zu keiner Zeit in ein vollkommen sinnbefreites Gemetzel ausarten. Im Vordergrund steht ganz eindeutig die vorherrschende Komik, die auch durch das Schauspiel von Derek Hughes äussert, der den zum Menschen gewordenen Wolf meiner Meinung nach erstklassig und extrem witzig darstellt. Es ist schon sehr drollig ihn dabei zu beobachten, wie er an Zimmerpflanzen pinkelt oder mit seiner neugewonnenen Freundin Audie bei Vollmond den Geschlechtsakt vollzieht. Dies sind aber lediglich zwei kleine Beispiele in einer Geschichte, die von Anfang bis zum Ende äusserst gute und kurzweilige Unterhaltung darbietet und dabei mit einigen netten Horror-Elementen angereichert wurde, die zwar kein immenses maß an Härte beinhalten, aber als vollkommen ausreichend erscheinen.
Nun ist "Audie & the Wolf" ganz sicher kein Meisterwerk, jedoch hat B. Scott O'Malley ein durchaus gelungenes Regie-Debut kreiert, das ganz bestimmt seine Fan-Gemeinde finden wird. Ganz generell kann ich es nicht ganz nachvollziehen, das der Film bisher eher unterdurchschnittliche Kritiken erhalten hat, ich persönlich habe mich jedenfalls bestens amüsiert und konnte auch herzhaft dabei lachen. Allein schon die Idee, die Werwolf-Thematik einmal von der anderen Seite zu zeigen, ist sehr erfrischend und auch durchaus als innovativ zu bezeichnen. Hinzu kommt die doch nette Geschichte die hier erzählt wird und die äusserst skurrilen Geschehnisse, die sich mit der Zeit abspielen. Das dem Ganzen dabei noch eine entstehende Liebesgeschichte beigefügt wurde, rundet das doch überraschend gute Gesamtbild nahezu perfekt ab und sorgt so für ein extrem kurzweiliges Filmvergnügen.
Letztendlich bin ich der Meinung, das man Regisseur O'Malley ein sehr gelungenes Regie-Debut bescheinigen kann, in dem er eine innovative Idee vielleicht nicht ganz perfekt, aber dafür sehr gut unterhaltend und witzig in Szene gesetzt hat. Dabei agieret auch die Darsteller-Riege sehr solide, allerdings sollte man keinerlei oscarreife Darstellungen erwarten. Insgesamt gesehen bekommt man ein gelungenes Gesamtpaket serviert, an dem man wirklich viel Freude haben kann, wenn man auf den vorhandenen Humor abfährt.
Fazit:
Äusserst skurrile Situationskomik ist die Stärke dieser Horror-Komödie, die je nach Geschmack extreme Kurzweil verbreiten kann. Bestimmt hätte man auch noch etwas mehr aus dieser innovativen Idee herausholen können, doch für ein Erstlingswerk bekommt der Zuschauer absolut gelungene Kost geboten, die sich jederzeit sehen lassen kann. Mir jedenfalls hat "Audie & the Wolf sehr gut gefallen, so das ich ohne schlechtes Gewissen eine Empfehlung für diesen witzigen Film aussprechen kann.
7/10